Erschienen in:
01.06.2010 | Leitthema
Wirbelsäulenverletzungen und Unfallfolgezustände
Navigierte Operationsverfahren
verfasst von:
Dr. M. Kraus, M. Schultheiß, F. Gebhard
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Computerunterstützte Verfahren sollen die intraoperative Orientierung erleichtern, die Genauigkeit erhöhen, die Invasivität vermindern und die Emission von ionisierenden Strahlen reduzieren. In der Traumatologie werden sie seit über 15 Jahren eingesetzt. Es existieren im Wesentlichen 3 Formen der Navigation: CT-basierte (CT: Computertomographie) Navigation, die auf einem präoperativen CT fußt, 2D-Navigation, die auf C-Arm-Bildern beruht, sowie 3D-Navigation, deren Grundlage ein intraoperativer 3D-Scan ist. In der Literatur sind die überlegene Genauigkeit für Instrumentierungen an der Lenden- und der Halswirbelsäule belegt, ebenso eine Reduktion der Emission ionisierender Strahlung. Ein Beweis für eine erhöhte Genauigkeit im Bereich der Brustwirbelsäule steht an größeren Kollektiven und mit prospektiven Studiendesigns noch aus. Navigation kann ein wertvolles Instrument zur Visualisierung der nur schwer exponierbaren und intraoperativ radiologisch darstellbaren Anatomie der Wirbelsäule (WS) sein, in jedem Fall müssen jedoch die klassischen Techniken beherrscht werden. Die intraoperative 3D-Scan-Technologie mit automatischer Registrierung ist als Goldstandard der WS-Navigation anzusehen.