Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Workshop Risikokommunikation im Setting Betrieb
Diskussionsergebnisse
verfasst von:
Dr. E.-M. Backé, U. Latza, U. Wegewitz, A. Seidler
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Die Diskussion der Beiträge im Rahmen des Workshops „Risikokommunikation im Setting Betrieb“ machte deutlich, dass Beschäftigte Risikosituationen am Arbeitsplatz nicht immer entsprechend ihrer eigenen Entscheidung gestalten können. Umso notwendiger ist eine auf wissenschaftlicher Evidenz basierende Einschätzung der Risiken am Arbeitsplatz, die dann in gesetzliche Regelungen überführt werden kann. Im Rahmen dieser Umsetzung ist eine offen geführte gesellschaftspolitische Diskussion essenziell.
Risikokommunikation am Arbeitsplatz muss als Dialog verstanden werden, der auch die Bedürfnisse und Ängste der betroffenen Beschäftigten einbezieht. Betriebsärzte mit dem entsprechenden inhaltlichen und methodischen Wissen spielen dabei als Vertrauenspersonen eine wesentliche Rolle.
Die Diskussion zeigt, dass es wichtig ist, auch in Zukunft in arbeitsepidemiologischen Studien Daten zur Einschätzung von Belastungen mit hohem Gefährdungspotenzial, deren Wirkungen nur unzureichend bekannt sind, zu generieren. Vorhandene Daten müssen zusammengefasst und bewertet werden z. B. in evidenzbasierten Leitlinien. Darauf aufbauend sollte dann eine zielgruppenspezifische Risikokommunikation entwickelt werden, deren konkrete Umsetzung einer fortwährenden Evaluation bedarf.