Erschienen in:
26.04.2016 | Sepsis | Leitthema
Xenogene Implantate in der septischen Gefäßchirurgie
verfasst von:
PD Dr. I. Töpel, C. Uhl, I. Ayx, M. Steinbauer
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Die autologe Vene stellt im Allgemeinen das beste Ersatzmaterial für eine infizierte Gefäßprothese in Hinblick auf Handling, Langlebigkeit und Infektresistenz dar. Bei fehlendem autologem Material stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, deren Anwendung bezogen auf diese Eigenschaften jeweils spezifische Vor- und Nachteile aufweist. In den letzten Jahren werden vermehrt xenogene Materialien (insbesondere Perikard-Patches verschiedener Spezies und biosynthetische Prothesen) als Ersatzmaterial in der Infektsituation verwendet. Bovine und equine Patches kommen dabei insbesondere als selbst-gefertigte „Tube-Grafts“ im aortalen Bereich, aber auch bei Infektionen der iliakofemoralen Strombahn oder bei Shuntinfekten zum Einsatz. Die Ergebnisse kleiner Serien sind in Bezug auf Langlebigkeit und Infektresistenz sehr vielversprechend. Die Anwendung biosynthetischer Prothesen als Rekonstruktionsmaterial bei intra- und extrakavitären Protheseninfekten ist möglich, insbesondere die Reinfektraten sind sehr niedrig. Allerdings müssen bei der Implantation die besonderen mechanischen Eigenschaften und die höhere initiale Thrombogenität der Prothesen beachtet werden.