Erschienen in:
01.09.2012 | Leitthema
Zentralvenöse Katheter als Zugang für die Akut- und Dauerdialyse
verfasst von:
Prof. Dr. M. Hollenbeck, A. Niehuus, G. Wozniak, S. Hennigs
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 9/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zentralvenöse Dialysekatheter sind für Akutdialysen als schnelle großlumige Zugänge zum Blutkompartiment unverzichtbar. Sollte ein solcher zentraler Venenkatheter mehr als 2 bis 3 Wochen notwendig sein, wäre schon initial oder sonst im Verlauf die Implantation eines getunnelten Dialysekatheters mit Cuff indiziert. Solche getunnelten Katheter können über viele Wochen oder auch über Jahre genutzt werden. Ihre Komplikationsrate ist niedriger als die Komplikationsrate der nichtgetunnelten Akutkatheter.
Der Anteil der Dialysepatienten, die über solche getunnelten Katheter mit Cuff auf Dauer dialysiert werden, ist in den letzten Jahren rapide angestiegen und beträgt derzeit in Deutschland ca. 20%. Diese Katheter weisen aber sicher mehr infektiöse Komplikationen und mehr Thrombosen als native arteriovenöse (AV-)Fisteln oder Prothesenshunts auf. Die Mortalität der Patienten mit Dauerdialysekathetern ist ebenfalls höher als die mit AV-Shunts. Aus diesem Grund können zentralvenöse Katheter immer nur als Dialysezugangsweg der 3. Wahl angesehen werden, wenn AV-Fisteln nicht möglich sind.
Katheter werden in verschiedensten Designs angeboten deren Vorteile im Einzelnen unklar bleiben. Zur Vermeidung von Kurz- und Langzeitkomplikationen sind verschiedene Maßnahmen bei der Implantation und bei der Verwendung im Rahmen der Dialysebehandlung entwickelt worden, die die Anwendung sicherer machen.