Erschienen in:
01.10.2014 | Schwerpunkt
Zufallsbefund Proteinurie
verfasst von:
Prof. Dr. J. Galle
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Das positive Signal bei einer Urineiweißbestimmung ist ein häufig erhobener Befund, sei es im Rahmen einer allgemeinen Vorsorgeuntersuchung oder einer gezielten Urinuntersuchung bei bereits vermuteter Nierenerkrankung. Der normale Urineiweißverlust (Proteinurie) eines gesunden Erwachsenen beträgt weniger als 150 mg/Tag. Höhere Raten an Proteinurie sollten weiterverifiziert werden, da sie oft ein Hinweis auf glomeruläre oder tubuläre Nierenschäden sind, aber auch eine prognostische Aussagekraft für die kardiovaskuläre und die Gesamtmortalität besitzen. Prinzipiell lässt sich feststellen, dass die Proteinurie v. a. ein 1. Leitsymptom von Nierenerkrankungen, 2. Progressionsfaktor von Nierenerkrankungen und 3. Risikofaktor bzw. Indikator für kardiovaskuläre Erkrankungen und die Gesamtmortalität ist. Im Folgenden werden Definitionen der Proteinurie aufgestellt, die Zuordnung zu verschiedenen renalen Erkrankungen vorgenommen und die Relevanz für die Progression renaler Erkrankungen sowie für die Gesamtmortalität dargestellt. Schließlich wird das weitere diagnostische Vorgehen betrachtet und ein Ausblick auf therapeutische Maßnahmen gegeben.