Erschienen in:
01.08.2013 | Leitthema
Zukünftiger Qualifikationsbedarf in der Pflege
Ergebnisse und Konsequenzen aus dem BMBF-Forschungsnetz FreQueNz
verfasst von:
Dr. G. Schüler, L. Klaes, A. Rommel, H. Schröder, T. Köhler
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2013
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Zusammenfassung
Demografischer Wandel, medizinischer Fortschritt und Versorgungsinnovationen verändern auch in der Pflege die beruflichen Qualifikationserfordernisse. Deren künftige Trends frühzeitig zu ermitteln war Ziel einer Delphi-Studie im Rahmen der FreQueNz – Initiative des BMBF. Qualitativen Experteninterviews folgte eine dreistufige Erhebung mit 243 Befragten in der zentralen zweiten Delphi-Welle. Aus Expertensicht wird in der ambulanten Versorgung Älterer eine Ausdifferenzierung der Unterstützungs- und Beratungsangebote sowie der Palliativversorgung erfolgen, die in beträchtlichem Umfang den Ausbau spezieller Qualifikationen (z. B. Intensivpflege) erfordern. Daneben steigt der Bedarf an interprofessionell, intersektoral und interkulturell ausgerichteten Koordinations- und Kommunikationskompetenzen. In der ambulanten und stationären Versorgung werden sich – unter anderem durch Übertragung ärztlicher Tätigkeiten – neue Aufgaben für Fachkräfte ergeben, z. B. in den Bereichen Assessment, Diagnostik, Therapie und Patientenschulung. Diese erfordern verstärkt Qualifikationsanpassungen wie auch die Fähigkeit zu Evidenzbasierung und Leitlinienorientierung. Folglich wird sich das System pflegerischer Berufe durch Fort-, Weiterbildung und Akademisierung weiter ausdifferenzieren.