Erschienen in:
01.04.2010 | Leitthema
Zum Stand der Substitutionstherapie in Deutschland
verfasst von:
M. Fischer, J. Reimer, I. Schäfer, C. Haasen
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 4/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die neurobiologische Forschung und die klinische Erfahrung zeigen, dass die Opiatabhängigkeit eine chronisch wiederkehrende Erkrankung darstellt. Abhängig vom jeweiligen individuellen Behandlungsziel – Krisenintervention, Abstinenz-orientierte Behandlung mit Entgiftung und Rückfallprophylaxe sowie Substitutionsbehandlung – gibt es unterschiedliche Therapieoptionen. Die Substitutionstherapie opiatabhängiger Patienten ist mittlerweile eine anerkannte und gut untersuchte Behandlungsform. In Deutschland finden derzeit verschiedene Substitutionsmittel Verwendung, die unterschiedliche Eigenschaften und daraus resultierende Anwendungsbereiche haben. Die weiteste Verbreitung haben Methadon und Buprenorphin, eine Zunahme der Bedeutung von retardierten Morphinen und Diamorphin ist zu erwarten. Weiterhin gibt es Probleme bei der flächendeckenden spezialisierten Versorgung dieser Patientengruppe. Der Anstieg in den Patientenzahlen über die letzten Jahre korreliert aber nicht mit dem der substituierenden Ärzte. Zur Lösung dieser strukturellen Probleme ist eine weitere Anpassung der Rahmenbedingungen erforderlich.