Erschienen in:
01.09.2014 | Originalarbeit
Zur Unterscheidung zwischen traumatischer und degenerativer Rotatorenmanschettenruptur – eine klinische und radiologische Untersuchung
verfasst von:
Prof. Dr. med. Markus Loew, Felix Baptist Porschke, Dr. med. univ. Stephan Riedmann, Dr. med. Petra Magosch, Dr. med. Sven Lichtenberg
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Nach einem Sturz ist vor allem bei älteren Patienten die Unterscheidung zwischen degenerativer und traumatischer Rotatorenmanschettenruptur (RMR) relevant für die therapeutischen Entscheidungen. Ziel dieser Studie ist die Erhebung relevanter Daten darüber, ob es sich im individuellen Fall um eine akute oder chronische Ruptur handelt.
Methodik
50 Patienten mit einer RMR wurden in eine prospektive Untersuchung aufgenommen. In Gruppe A begannen die Symptome bei Patienten ohne vorherige Schulterprobleme unmittelbar im Anschluss an ein vermeintlich ursächliches Trauma. Bei Gruppe B begannen die Symptome ohne Gewalteinwirkung innerhalb der letzten 12 Monate. Röntgenaufnahmen, MRTs, klinische, intraoperative und histologische Befunde wurden nach einem standardisierten Protokoll analysiert.
Ergebnisse
Die Röntgenaufnahmen zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Bei den Nativ-MRTs fand sich in Gruppe A spezifisch für die traumatische Läsion ein Kinking der zurückgezogenen Sehne während ein Bone Bruise in den meisten Fällen nicht vorhanden war. Klinisch war eine aktive Bewegungseinschränkung typisch für Gruppe A während sich das passive Bewegungsausmaß zum Operationszeitpunkt nicht unterschied. Unter den OP-Befunden waren Hämarthros, ein am Tuberkulum majus verbliebener Sehnenstumpf, aufgefaserte und eingeblutete Sehnenränder und die Beteiligung der Subscapularissehne signifikant für die traumatische Gruppe. Der schriftliche histologische Befund erlaubte kaum eine Differenzierung zwischen akut und chronisch.
Diskussion
Im Gegensatz zu konventionellen Röntgenaufnahmen ist das MRT dazu geeignet relevante Informationen über Ursache und Zeitpunkt der RMR zu geben und ist daher die relevanteste Entscheidungshilfe in zweifelhaften Fällen.