Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Zusatzentgelte und NUB – Bedeutung in der Onkologie
Eine Bestandsaufnahme für das Systemjahr 2015
verfasst von:
Dr. M. Thalheimer
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ergänzend zu den Fallpauschalen (DRG, diagnosebezogenen Fallgruppen) wurden bereits ab 2005 Zusatzentgelte (ZE) und Innovationsentgelte (neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, NUB) etabliert. Seltene und in der Regel teure Medikamente, Implantate und Verfahren können somit sachgerecht neben der DRG abgerechnet werden.
Fragestellung
Bis 2015 wurden bereits 170 solcher ZE eingeführt. Der Artikel analysiert deren Bedeutung für die Onkologie.
Methode
Anhand der Fallpauschalenkataloge der Jahre 2005 bis 2015 wird die quantitative und inhaltliche Entwicklung der ZE betrachtet. Zusätzlich werden wesentliche Neuerungen des Katalogs 2015 und ungelöste Probleme aus Sicht der Fachgesellschaften dargestellt.
Ergebnisse
Ein relevanter Anteil der ZE (45 % im Jahr 2015) hat einen deutlichen Bezug zur Onkologie. Aus den 170 ZE lassen sich folgende onkologischen Leistungsschwerpunkte identifizieren (in Klammern die Anzahl der ZE im Jahr 2015): Zytostatika (20), monoklonale Antikörper (10), Blut und Blutprodukte (11), orale und sonstige Substanzen (7), Antimykotika (10), Wachstumsfaktoren (7) und diagnostische und therapeutische Verfahren (10). Die NUB-Entgelte sind die Eintrittspforte in das DRG-System. Aufgrund dieser strategischen Bedeutung sind sie trotz des hohen Aufwands aufgrund der Vereinbarung für die onkologischen Zentren sehr wichtig. Dies zeigt sich schon an der Vielzahl der NUB-Anfragen beim InEK (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus) zu onkologischen Themen.
Schlussfolgerungen
Zusatzentgelte und NUB-Entgelte sind für die Onkologie unverzichtbare Elemente der stationären Vergütung und sorgen für eine sachgerechte Abbildung der Aufwände. Neue Herausforderungen wie neue Applikationsformen bekannter Wirkstoffe, die Vergütung der molekulargenetischen Diagnostik und deutliche Preissteigerungen bewährter Zytostatika müssen bewältigt werden.