Therapieaspekte interprothetischer Femurfrakturen – retrospektive Analyse von 70 Patienten
verfasst von:
Nathalie Marr, Prof. Dr. med. Franz Müller, Prof. Dr. med. Bernd Füchtmeier, Prof. Dr. med. Markus Weber, Dr. med. Christoph Eckstein, Dr. med. Christian Wulbrand
Interprothetische Femurfrakturen (IFF) sind seltene Verletzungen, die grundsätzlich osteosynthetisch oder endoprothetisch versorgt werden. Verschiedene Therapiealgorithmen wurden anhand sehr kleiner Studienkollektive vorgeschlagen. Einflussfaktoren auf das Outcome sind nicht bekannt.
Ziel der Arbeit
Ziel der retrospektiven monozentrischen Studie war es, anhand einer hohen Fallzahl Einflussfaktoren auf das Outcome zu identifizieren und einen Behandlungsalgorithmus abzuleiten.
Material und Methoden
Zwischen 2006 und 2020 wurden 70 IFF identifiziert. Es erfolgten 38 Osteosynthesen, 30 Revisionsendoprothesen und 2 Amputationen. Mit der Klassifikation und zeitlichen Zuführung zur Operation wurden 69 perioperative Variablen erhoben. Allgemeine und operative Komplikationen sowie Mortalität wurden im Nachuntersuchungszeitraum von einem Jahr festgestellt.
Ergebnisse
ASA- und Charlson-Score korrelierten mit der 1‑Jahres-Mortalität. Präoperativ erhöhte CRP-, erniedrigte Hb-Werte sowie der CHA2DS2-VASc-Score wurden als Einflussfaktoren auf die Mortalität identifiziert. Die operative Versorgung innerhalb von 24 h zeigte eine Tendenz zu weniger Allgemeinkomplikationen. Zuverlegte Patienten wiesen eine erhöhte Mortalität auf. Anhand der Klassifikation nach Pires et al. bzw. Füchtmeier et al. konnte keine eindeutige Therapieentscheidung getroffen werden. Relevante Kriterien für die operative Versorgung waren Frakturlokalisation, Implantatstabilität, Knochenvitalität, Verankerungsmöglichkeit der Revisionsendoprothese sowie Patientenzustand.
Diskussion
Die identifizierten Einflussfaktoren auf das Outcome entsprechen denen von Patienten mit hüftgelenknahen Femurfrakturen. Die Versorgung von IFF sollte zeitnah erfolgen. Anhand des bisher größten Patientenkollektivs wurde ein Behandlungspfad erarbeitet.
Graphic abstract
×
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten
Therapieaspekte interprothetischer Femurfrakturen – retrospektive Analyse von 70 Patienten
verfasst von
Nathalie Marr Prof. Dr. med. Franz Müller Prof. Dr. med. Bernd Füchtmeier Prof. Dr. med. Markus Weber Dr. med. Christoph Eckstein Dr. med. Christian Wulbrand
Zur Zementierung einer Knie-TEP wird in Deutschland zu über 98% Knochenzement verwendet, der mit einem Antibiotikum beladen ist. Ob er wirklich besser ist als Zement ohne Antibiotikum, kann laut Registerdaten bezweifelt werden.
In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.
Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.
Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.
Update Orthopädie und Unfallchirurgie
Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.