Abstract
Wissenschaftstheorie gilt als Leitwissenschaft für die Einzelwissenschaften. Deshalb sollten ihre Erkenntnisse als verbindliche Orientierungen für die Forschungspraxis dienen. Es zeigt sich jedoch, dass bereits auf wissenschaftstheoretischer Ebene die logisch begründeten Anforderungen nicht vollständig erfüllbar sind. Diverse Optimierungsvorschläge führen dann zu unterschiedlichen Konzepten in der empirischen Forschung. Dies schließt auch die radikale Frage ein, ob die Wissenschaftstheorie als Leitwissenschaft obsolet geworden sei und pragmatische Konzepte gegebenenfalls eher geeignet seien. Eine eindeutige, alle Aspekte umfassende Antwort kann es nicht geben, weil ein Versagen logischer Prinzipien in einigen Problemstellungen nicht ihre generelle wissenschaftliche Untauglichkeit belegt. Dies wird im Beitrag anhand der Themen ‚kausale Erklärungen‘, ‚Theorien und Modelle‘ sowie ‚sozialwissenschaftliche Erklärungen‘ exemplarisch gezeigt.
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Früh, W. (2013). Wissenschaftstheoretische Grundlagen empirischer Forschung. In: Schweiger, W., Fahr, A. (eds) Handbuch Medienwirkungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18967-3_2
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