Skip to main content

Zusammenfassung

Trotz jahrelanger Kontroversen hat die Sterbehilfeproblematik nichts von ihrer Komplexität eingebüßt: in die Beurteilung fließen Vororientierungen religiöser, ethischer und gesellschaftspolitischer Natur mit ein, juristische Fragen mischen sich mit medizinischen, und das Verfassungs- und Zivilrecht konkurrieren mit dem Strafrecht um eine rechtlich angemessene Lösung. Drei Juristentage, Kommissions- und Alternativentwürfe haben sich der Thematik angenommen. Die hierzu ergangenen zivil- und strafrechtlichen Gerichtsentscheidungen haben eher zur Verwirrung als zur Klarstellung der Rechtslage beigetragen.

„Der Tod ist noch das schlimmste nicht, vielmehr den Tod ersehnen und nicht sterben dürfen“ (Sophokles, Elektra). Übersetzung von Schork, Ärztliche Sterbehilfe und die Bedeutung des Patientenwillens, S. 1.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 99.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 129.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Zur Begriffsgeschichte der Euthanasie siehe im Einzelnen Frewer, Vorgänge Nr. 175 (Heft 3/2006), 24 (26 ff.).

  2. 2.

    Der Begriff Euthanasie war einem deutlichen historischen Bedeutungswandel unterworfen, insbesondere im Deutschland des 20. Jahrhunderts wurde der Terminus bei den Mordaktionen der Nationalsozialisten missbraucht und völlig umgedeutet. Hinter den Euthanasieaktionen des NS-Regimes versteckte sich die Grauen hervorrufende Politik der Ausrottung sogenannten „lebensunwerten“ Lebens.

  3. 3.

    Demgegenüber schlagen manche Autoren das Ausschließen des Begriffes aus der Diskussion vor: Eibach, in: Eser (Hrsg.)/Bringewat (Mit.), Suizid und Euthanasie als human- und sozialwissenschaftliches Problem, 245; Koch, in: Eser/Koch (Hrsg.), Materialien zur Sterbehilfe, 33.

  4. 4.

    So auch Chatzikostas, Die Disponibilität des Rechtsgutes Leben, S. 25.

  5. 5.

    Strittig ist in diesem Kontext, ob ein bereits begonnener Sterbeprozess für die Anwendung der Begriffe Sterbehilfe und Euthanasie vorausgesetzt werden muss. Dies ablehnend Chatzikostas, Die Disponibilität des Rechtsgutes Leben, S. 26; v. Dellingshausen, Sterbehilfe und die Grenzen der Lebenserhaltungspflicht des Arztes, S. 13; Birnbacher, Tun und Unterlassen, S. 338 f. A. A. Weißauer/Opderbecke, MedR 1995, 456 (457).

  6. 6.

    Würde von einer Äußerungsfähigkeit des Individuums als Begriffsvoraussetzung ausgegangen, dann könnte bei Neugeborenen oder irreversibel bewusstlosen Patienten die Rede von „Sterbehilfe“ nicht sein.

  7. 7.

    So die von Bernstein, Die Bestrafung des Selbstmords und ihr Ende, S. 1, gegebene Definition, die u. a. von Beckert, Strafrechtliche Probleme um Suizidbeteiligung und Sterbehilfe, S. 7, und Chatzikostas, Die Disponibilität des Rechtsgutes Leben, S. 20, übernommen worden ist.

  8. 8.

    Zu dem Unterschied zwischen Suizid und „suizidalem Verhalten“ s. Beauchamp, in: Beauchamp/Veatch (Hrsg.), Ethical issues in death and dying, 113 (114).

  9. 9.

    Beckert, Strafrechtliche Probleme um Suizidbeteiligung und Sterbehilfe, S. 8 ff.

  10. 10.

    Durkheim, Der Selbstmord, S. 27.

  11. 11.

    Exemplarisch aus der englischen Literatur – unter Einbeziehung des Willens- sowie des Unterlassungselements („key elements of intent and omission“) – vgl. die von Paterson gegebene Suiziddefinition: „an action (or omission) informed by the intended objective, whether as an end in itself or as a means to some further end, that one’s bodily life be terminated“; Paterson, Assisted Suicide and Euthanasia, S. 8.

  12. 12.

    Zur Stigmatisierung des Wortes Selbstmord siehe Petermann, AJP/PJA 2004, 1111 (1113). Heute wird der Begriff allerdings als von dieser ursprünglichen Bedeutung weitgehend losgelöst empfunden und weckt im Normalfall intuitiv nicht die Assoziation mit einem Verbrechen.

  13. 13.

    Hell, in: Rehmann-Sutter u. a. (Hrsg.), Beihilfe zum Suizid in der Schweiz, 85 (86).

  14. 14.

    Ebd.

  15. 15.

    Petermann, AJP/PJA 2004, 1111 (1113).

  16. 16.

    Stoecker, Vorgänge Nr. 175 (Heft 3/2006), 4.

  17. 17.

    So Paterson, Assisted Suicide and Euthanasia, S. 9.

  18. 18.

    Ähnlich die gegebene Definition bei Council of Europe (Hrsg.), Euthanasie, Bd. I, Anh. I, S. 177. Vgl. in diese Richtung auch die von der Ethics Task Force der European Association for Palliative Care (EAPC) gegebene Definition (Materstvedt/Clark u. a., Z Palliativmed 2004, 102 [(104]).

  19. 19.

    V. Hirsch/Neumann, GA 2007, 671 (677).

  20. 20.

    Kuschel, Der ärztlich assistierter Suizid, S. 76 (Überschrift 2.).

  21. 21.

    So auch Venetz, Suizidhilfeorganisationen und Strafrecht, S. 16, Anm. 63.

  22. 22.

    NEK–CNE, Sorgfaltskriterien im Umgang mit Suizidbeihilfe, Stellungnahme Nr. 13/2006, S. 3, www.bag.admin.ch/nekcne/04229/04232/index.html?lang=de, zuletzt besucht am 13.2.2011.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Kallia Gavela .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2013 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Gavela, K. (2013). Einführung. In: Ärztlich assistierter Suizid und organisierte Sterbehilfe. Veröffentlichungen des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim, vol 39. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-31173-4_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-31173-4_1

  • Published:

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-31172-7

  • Online ISBN: 978-3-642-31173-4

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics