Bedeutung ästhetischer Regionen für die Rekonstruktion von Tumorexzisionsdefekten—Leitstrukturen bei lokalen Lappenplastiken

Zusammenfassung

Die Beachtung der ästhetischen Regionen ist bei der Rekonstruktion von Tumorexzisionsdefekten vor allem im Gesichtsbereich von extremer Bedeutung. Nahlappenplastiken haben den Vorteil, Haut mit sehr ähnlicher Farbe und Gewebestruktur in den Defekt zu mobilisieren. Die Symmetrie im Seitenvergleich, die natürlichen Konturen und die Grenzen der ästhetischen Regionen müssen bewahrt werden. Bei der Anzeichnung des Lappens sind Lokalisation, Größe und Tiefe des Defektes genauso zu berücksichtigen wie Hautfarbe und Laxität der Spenderregion. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Plazierung der Narben, die nach Verschluß der Spenderregion resultieren, in einer natürlichen Falte oder an der Grenze zwischen zwei ästhetischen Regionen. Die Größe des Lappens und ihre Bewegungsachse müssen genauestens bedacht werden. Längenverluste, die aus der Rotation oder Transposition resultieren, müssen berücksichtigt und kompensiert werden. Der Lappen sollte auch in seiner Dicke angepaßt werden, um polster art ige Auftreibungen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich ferner, die Umgebung des Defektes ebenfalls zu mobilisieren. Dogears sind sofort großzügig zu korrigieren, jedoch ohne die Durchblutung des Lappens zu gefährden. Die sensible Innervation sowie der venöse und lymphatische Abstrom sind soweit wie möglich aufrecht zu erhalten. Ist der Defekt zu groß für einen einzigen Nahlappen und ein Vollhauttransplantat kosmetisch inakzeptabel, sollte eine Nahlappenplastikkombination in Betracht gezogen werden.