Zusammenfassung
Der Märchenmaler Ivar Arosenius starb an Hämophilie, der Bluterkrankheit, als er kaum mehr als 30 Jahre alt war8. Dasselbe — angeborene — Leiden hatte schon seinen Bruder hinweggerafft, nachdem man ihm mit 14 Jahren einen Zahn gezogen hatte. Arosenius war sich deshalb der Todesgefahr, in der er permanent schwebte, in aller Schärfe bewußt, und er stellte sie in blutigem Realismus dar — niemals hat ein Drache so stark geblutet wie jener, dem der Künstler, mit seiner Krankheit ringend, in der Person des Heiligen Georg entgegengetreten ist (Abb. 63). Jede Blutung war von schweren Schmerzen begleitet und schränkte seine Bewegungsfreiheit ein; wenn er sich irgendwo stieß, bekam er große Blutergüsse, und seine Gelenke schwollen äußerst schmerzhaft an. Dies alles förderte und vollendete sein Künstlertum. In den langen Wochen, in denen er als Kind im Bett liegen mußte, vertrieb er sich die Zeit mit Malen und Zeichnen. Dadurch erwarb er sich eine ungewöhnliche handwerkliche Fertigkeit — nur bei wenigen Künstlern war der Weg vom Gedanken bis hin zu seiner Umsetzung so kurz wie bei ihm.
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Sandblom, P. (1990). Andere Gebrechen. In: Kreativität und Krankheit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74231-6_13
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