Zusammenfassung
Aus dem Krankengut von 400 Patienten mit Verdacht auf intraokuläre Drucksteigerung, mit i.o. Drucksteigerung, mit Glaucoma chronicum simplex, sowie mit anderen Glaukomen wurden je ein Auge derjenigen 130 Patienten ausgewählt, deren Verlaufsbeobachtung mit dem automatischen Perimeter Octopus während mindestens 1¾ Jahren, im Durchschnitt 32,1 ± 6 Monate, im Maximum 3 2/3 Jahre gedauert hat. Die Auswertung erfolgte mit dem Programm Delta und bezieht sich nur auf Gesichtsfelder im 30°-Bereich. 42 Gesichtsfelder haben sich in der Beobachtungsperiode verschlechtert, 78 sind gleich geblieben oder haben sich verbessert. Auf die Problematik der Verbesserungen wird in dieser Arbeit nicht eingegangen. Die Gesichtsfeldveränderungen wurden mit der Papillenexkavation und dem durchschnittlichen Wert des intraokulären Drukkes des einzelnen Patienten in Beziehung gesetzt. In der Gruppe mit intraokulärer Drucksteigerung finden sich Gesichtsfeldausfälle schon bei normalen Papillen, andererseits sind schwer bis schwerst exkavierte Papillen mit nur geringgradigen Ausfällen im 30°-Gesichtsfeld vereinbar. Für diejenigen Augen mit Gesichtsfeldern, die sich verschlechtern, lassen sich mathematisch recht ordentliche Korrelationen mit der Höhe des intraokulären Druckes während der Beobachtungsperiode herstellen, v.a. wenn man die Streuwerte nach oben in die Berechnungen miteinbezieht. Aufgrund der teilweise großen Schwankungen des Sensibilitätsverlustes von Untersuchung zu Untersuchung, kann im Einzelfall die Beurteilung, ob konstante Verschlechterungen vorliegen, auch mit der automatischen Perimetrie sehr schwierig sein. Größere Schwankungen der Sensibilität dürften für bestimmte Phasen des Glaukoms geradezu typisch sein, andererseits handelt es sich bei glaukombedingten Gesichtsfeldausfällen um Spätveränderungen. Nach einmal festgestellter Alteration bewegt man sich mit den weiteren Beobachtungen in äußerst kritischer Phase der Erkrankung mit sehr geringer Reserve. Es werden konkrete Vorschläge für das Vorgehen in der Praxis der automatischen Perimetrie gemacht. Als Basis soll stets mit demselben Programm untersucht werden, weitere Programme nur als Zusatzuntersuchungen. Wenn das Programm Delta nicht zur Verfügung steht, wie beim Octopus 2.000, sollen für Vergleichsbeurteilungen aus den einzelnen Untersuchungen der Gesamtverlust berechnet und Histogramme der Sensibilität oder des Verlustes in den einzelnen Testpunkten hergestellt werden. Der individuellen Streubreite (Langzeitfluktuation), der Tendenz in den Resultaten, z.B. stetig zunehmender Verlust, dann der Beachtung des Sensibilitätsverlustes pro Testpunkt in den meistbetroffenen Gebieten kommt bei der Beurteilung größte Bedeutung zu.
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© 1982 J.F. Bergmann Verlag, München
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Gloor, B. (1982). Die Computerperimetrie in der langfristigen Beurteilung des Glaukoms. In: Krieglstein, G.K., Leydhecker, W. (eds) Medikamentöse Glaukomtherapie. Symposion der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vom 22. bis 24. April 1982 in Würzburg. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80502-8_8
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