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Was ist gute Hochschullehre und was kann ich als Lehrender tun?

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Gute Lehre in der Hochschule
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Zusammenfassung

Zunächst lernen Sie eine, auf Basis des humboldtschen Bildungsideals abgeleitete Definition guter Hochschullehre. Anschließend stelle ich Ihnen die einzelnen Dimensionen guter Hochschullehre vor, v. a. die Bereiche, die Sie als Lehrender beeinflussen können. Anschließend fokussieren wir uns auf die Wirksamkeiten der einzelnen Dimensionen guter Hochschullehre, danach behandeln wir gesondert die fünf stärksten Effekte. Abschließend erläutere ich noch die Praxisbeispiele, auf die Sie in den Kap. 413 treffen werden.

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Notes

  1. 1.

    Zu finden im Kapitel „Sorgfalt des Staats für die Sicherheit der Bürger untereinander. Mittel, diesen Endzweck zu erreichen. Veranstaltungen, welche auf die Umformung des Geistes und Charakters der Bürger gerichtet sind. Öffentliche Erziehung.“

  2. 2.

    Der gewissenhafte Forscher mag zu Recht einwenden, dass die hier per Pfeil dargestellten Wechselwirkungen in der Realität nicht nur in eine Richtung gehen. So gestalten z. B. die lehrenden Professoren einen Teil der Rahmenbedingungen aktiv mit, Studierende gestalten die Lehre auch mit etc. Dieses Modell hat sich jedoch – aus Gründen der Praktikabilität – auf die Sichtweise und Einflussmöglichkeiten eines Nachwuchslehrenden fokussiert und zeigt nur die Hauptaspekte auf, nicht aber jede denkbare Verknüpfung. So kann ein Nachwuchslehrender – im Normalfall – die Rahmenbedingungen nicht ändern, jedoch z. B. die Art der studentischen Mitgestaltung.

  3. 3.

    Leider existieren bislang nur allgemeine Auswertungen über alle Bildungseinrichtungen hinweg (Schule und Hochschule, teils sogar Kindergarten und berufliche Weiterbildung), so dass die Werte – bezogen auf die Hochschule – nur als Tendenzen zu verstehen sind.

  4. 4.

    Was ist eine Varianzaufklärung? Nehmen wir ein vereinfachtes Beispiel: Stellen Sie sich vor, ich kategorisiere Lehrende nach der Qualität ihrer Lehre. Die Kategorisierung verläuft anhand von (Schul-)Noten. Nun vergleiche ich diese Lehrenden-Noten mit den studentischen Lernergebnissen, d. h. den Noten in der Klausur. Hätten alle Lehrenden, die ich mit 1 („sehr gut“) bewerte, ausnahmslos Studierende mit sehr guten Klausuren, wäre die Varianzaufklärung der Lehrenden 100 %. Ich kann die Klausurergebnisse der Studierenden zu 100 % durch die Person des Lehrenden vorhersagen, d. h. ich kläre die Unterschiede bzw. Varianz der Klausurergebnisse über die Lehrperson auf. Hätten hingegen sehr gute Lehrende identische schlechte studentische Klausurergebnisse wie die schlechteren Lehrenden, wäre die Varianzaufklärung 0 %. Hier kann der Lehrende so gut oder schlecht sein, wie er will: die Klausurergebnisse der Studierenden sind völlig unabhängig vom Lehrenden. De facto ist der studentische Einfluss am eigenen Lernerfolg am größten, gefolgt von Ihnen als Lehrperson. Die Rahmenbedingungen haben nur einen geringen Einfluss.

  5. 5.

    Da dort die stärkste Konkurrenz unter den Lehrenden besteht. An der Lehrpreisvergabe mussten mehrheitlich Studierende beteiligt sein. Der Lehrpreis musste für alle Lehrenden der gesamten Universität potenziell erlangbar sein.

  6. 6.

    Kriterium: Anzahl hochschuldidaktischer empirischer Publikationen.

  7. 7.

    Da hier ein intensiver hochschuldidaktischer Expertiseaustausch besteht.

  8. 8.

    Was ist eine Metaanalyse? Eine Metaanalyse fasst viele Studien zum selben Thema zusammen, wobei deren Güte (methodische Qualität, Größe der Stichprobe etc.) mit gewichtet werden. Sie stellen die bislang beste wissenschaftliche Methode dar, allgemeine Effekte über die Vielzahl teils heterogener Einzelstudien herauszudestillieren.

  9. 9.

    Was ist eine Korrelation? Eine Korrelation zeigt die Stärke des gemeinsamen Auftretens zweier Variablen und kann Werte zwischen −1,00 und 1,00 erreichen. Bei einem Wert von ±1,00 kann die eine Variable die Werte der anderen perfekt vorhersagen (z. B. wenn Sie meine Größe in cm kennen, können Sie meine Größe in Inch berechnen). Bei einer Korrelation von 0 ist die eine Variable für die Vorhersage der anderen nutzlos (z. B. wenn Sie meine Größe in cm kennen, können Sie nicht meine Haarfarbe vorhersagen). Eine mittlere Korrelation von z. B. 0,50 kann Tendenzen vorhersagen (z. B. wenn Sie meine Größe in cm kennen, können Sie meine Schuhgröße schätzen. Wenn ich groß bin, habe ich wahrscheinlich auch große Füße).

  10. 10.

    So gibt Hattie (2009, S. 220 ff.) in seiner großen Analyse von Kindergarten bis Weiterbildung z. B. zu „Computer-assisted instruction“ einen hochschulspezifischen Effekt von d = 0,38 an. In seiner hochschulspezifischen Publikation (Hattie 2015) ist der Wert auf einmal bei d = 0,44, obwohl es laut Hattie es derselbe Datensatz sei. Da Hattie – entgegen des üblichen Vorgehens in der Wissenschaft – teils nicht alle Quellen (Hattie 2009), teils gar keine Quellen (Hattie 2015) seiner Metanalyse nennt, sind diese Studien mit Bedacht zu interpretieren.

  11. 11.

    Acht Studien nannten Korrelationen bzw. Korrelationskoeffizienten, diese wurden nach den Vorgaben von Cohen (1988) umgerechnet (betrifft Allen et al. (2006); Cornelius-White (2007); Crede et al. (2010); Feldman (1989); Richardson et al. (2012); Robbins et al. (2004); Trapmann et al. (2007); Whitener (1989)).

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Ulrich, I. (2016). Was ist gute Hochschullehre und was kann ich als Lehrender tun?. In: Gute Lehre in der Hochschule. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11922-5_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-11922-5_3

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  • Publisher Name: Springer, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-11921-8

  • Online ISBN: 978-3-658-11922-5

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