Zusammenfassung
Mit bestehenden Regelangeboten ist die Suchthilfe und Suchtprävention nicht ausreichend für einen problematischen Suchtmittelkonsum von Menschen mit einer Intelligenzminderung gerüstet. Dabei besteht der Wunsch, bedarfsgerechte Angebote gemeinsam zu entwickeln, sowohl in der Sucht- als auch der Behindertenhilfe. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die Prävalenz des problematischen Suchtmittelkonsums bei Menschen mit einer Intelligenzminderung. Außerdem beschreibt er aktuelle Entwicklungen als ein Ergebnis eines bereits mehr als 10 Jahre andauernden Austausches zwischen der Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL-KS) und dem niederländischen Partner „TACTUS“. Zum einen wird das Suchtpräventionsprogramm „Sag Nein!“ für Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung und zum anderen die Beratungs- und Behandlungsinstrumente „Substance Use and Misuse among intellectually disabled persons (SUMID-Q)” und „Less Booze or Drugs (LBoD)“ skizziert. Diese Maßnahmen und sonstigen Vorhaben der LWL-KS zielen vor allem auf eine bessere Vernetzung der Behinderten – und Suchthilfe ab. Dieser Aspekt muss bei der Anwendung der Programme weiterhin im Fokus stehen, nur dann lassen sich auch die skizzierten Programme und Instrumente bedarfsgerecht ausgestalten und passgenau anbieten.
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Schulte-Derne, F. (2019). Suchtmittelkonsum bei Menschen mit einer Intelligenzminderung. In: Walther, K., Römisch, K. (eds) Gesundheit inklusive. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21248-3_14
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