Zusammenfassung
Ein 6-jähriger Junge, der sich mit seinen Eltern im Urlaub in Kärnten aufhält, wird von einer Kreuzotter oder einer Sandviper in den rechten Arm gebissen. In der ersten Stunde nach dem Biss entwickelt der Junge vegetative Symptome wie Schwitzen, Tachykardie und Übelkeit mit Erbrechen. Er wird in einem örtlichen Krankenhaus stationär aufgenommen. 24 Stunden nach dem Biss hat sich die Schwellung über den rechten Arm bis zum Hals und Thorax ausgebreitet. Der Patient wird ateminsuffizient und muss intubiert werden. Erst zu diesem Zeitpunkt erhält er das Antiserum „Vipera Tab“, das erst aus München eingeflogen werden muss. Da sich eine Herz-Kreislauf-Insuffizienz einstellt, erhält der Patient Katecholamine. Es kommt zur Oligurie, Anurie, der Arm verfärbt sich livide. Die durch ein Hämatom bedingte Schwellung greift auf die Brust und das Gesicht über. Daraufhin wird der Patient per Hubschrauber auf die Kinderintensivstation in Erlangen verlegt. Wegen eines sich entwickelnden Kompartmentsyndroms wird eine Fasziotomie an der betroffenen Extremität durchgeführt. Im weiteren Verlauf entwickelt sich ein leichtes Hirnödem. Durch Hämodialyse, Negativbilanz und die Gabe von Steroiden kann dieses beherrscht werden. Innerhalb von 5 Tagen bildet sich die Schwellung zurück, der Patient kann extubiert werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Persson H, Irested B (1981) A study of 132 cases of adder bite treated in Swedish hospitals during a year Acta Scand 210: 433–439
Przybilla B, Rueff F, Walker A et al. (2011) Diagnose und Therapie der Bienen- und Wespengiftallergie. Allergo J 20: 318–339
Rietschel E, Beyer K, Lange L et al. (2009) Anaphylaxie bei Kindern und Jugendlichen. Allergo J 18: 117–123
Ring J, Meßmer K (1977) Incidence and serverity of anaphylactoid reactions to colloid volume substitutes. Lancet 1: 466–469
Steiß JO (2012) Insektengiftallergie im Kindes- und Jugendalter. Allergologie 35: 359–365
Steiß JO, Lüders B, Willaschek C et al. (2000) Kreuzotterbisse bei Kindern. Monatsschr Kinderheilkd 4: 354–356
Warrel DA (2010) Snake bite Lancet 375: 77–88
Zilker T (2008) Vergiftungen durch Bisse europäischer Schlangen in: Klinische Toxikologie für die Intensiv- und Notfallmedizin. UNI-MED, Bremen
Zilker T (2008) Animal and Plant Toxins. In: Greim/Snyder (eds) Toxicology and Risk Assessment. John Wiley & Sons, Chichester
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Zilker, T., Steiß, JO. (2014). Schlangenbisse und Insektenstiche. In: Reinhardt, D., Nicolai, T., Zimmer, KP. (eds) Therapie der Krankheiten im Kindes- und Jugendalter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41814-3_163
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-41814-3_163
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-41813-6
Online ISBN: 978-3-642-41814-3
eBook Packages: Medicine (German Language)