Zusammenfassung
Studien weisen darauf hin, dass viele Lehramtsstudierende ungünstige Eingangsvoraussetzungen für den Beruf mitbringen, unzutreffenden Erwartungen haben oder aus anderen Gründen nicht zu dem Beruf passen. In Eignungsabklärungsverfahren wird versucht, frühzeitig im Studium zu prüfen, ob eine Person zu dem Beruf passt. Dabei stellen sich zwei konzeptionelle Herausforderungen: Erstens, dass es ‚den‘ Lehrerberuf gar nicht gibt und sich die Bedingungen ständig verändern und zweitens, dass Professionalität durch kontinuierliche Weiterentwicklung entsteht. In diesem Beitrag wird daher zwischen zwei Arten von Eignungsmerkmalen unterschieden: den ergebnisorientierten Eignungsmerkmalen, die sich auf die Kernaufgaben beziehen und den entwicklungsprozessorientierten Merkmalen, die für eine kontinuierliche Weiterentwicklung nötig sind.
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Nolle, T. (2016). Eignungsvoraussetzungen für einen sich ständig verändernden Beruf. In: Boeger, A. (eds) Eignung für den Lehrerberuf. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10041-4_2
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