Zusammenfassung
Der Beitrag stellt die Systematik und Logik des Qualitätsmanagements (QM) im Gesundheitswesen dar, um auf dieser Grundlage den Stand des Qualitätsmanagements für die Telemedizin zu reflektieren. Es wird untersucht, ob es bereits spezifische Anpassungen an digitale Prozesse innerhalb der QM-Systeme gibt oder ob Weiterentwicklungen erforderlich sind.
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Notes
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Seit dem 01. April 2016 besteht die Möglichkeit die telemedizinischen Kontrolle eines implantierbaren Kardioverters bzw. Defibrillators und/oder eines implantierten Systems zur kardialen Resynchronisationstherapie über die EBM-Ziffern 04417 und 13554 (bzw. neu seit 01. Oktober 2017: 04414/6 und 13574/6) abzurechen. Gleichzeitig wurde die telemedizinische Kontrolle eines Herzschrittmachers (zuvor abrechenbar über die Ziffer 13.552) abgelehnt, indem ein persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt während der Kontrolle vorausgesetzt und das Telemonitoring ausgeschlossen wurde.
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Die ZTG hat bereits im Jahr 2009 mit der systematischen Aufbereitung dieses Themas begonnen vgl. Evidence‐Report Telekardiologie 2009; ZTG Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen GmbH.
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In dieser Hinsicht kommt die Frage auf, inwieweit Studien der Evidenzklasse Ib in der Telemedizin überhaupt zum Nachweis des Nutzens erforderlich und praktikabel sind (vgl. Beckers, Strotbaum. Vom Projekt zur Regelversorgung – Die richtige Bewertung des Nutzens der Telemedizin hat eine Schlüsselrolle. Bundesgesundheitsblatt, Band 58, Heft 10.) Auch die 90. GMK fordert die Präzision der Verfahrensordnung des Gemeinsamen Bundesausschusses (Kap. 2 § 13 Absatz 2) in Hinblick auf den Nutzennachweis telemedizinischer Anwendungen, um dadurch einen praktikablen methodischen Rahmen zur Evaluation der Telemedizin zu eröffnen und die Verfahren zu beschleunigen.
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Zum Beispiel Universität Mainz mit dem Wahlpflichtfach „Medizin im digitalen Zeitalter“ (http://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/2566_DEU_HTML.php).
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Vgl. Beckers, Strotbaum. Vom Projekt zur Regelversorgung – Die richtige Bewertung des Nutzens der Telemedizin hat eine Schlüsselrolle. Bundesgesundheitsblatt, Band 58, Heft 10.
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Der Einsatz telemedizinischer Anwendungen selbst kann sich qualitätsverbessernd auswirken und positiven Einfluss auf Prozessabläufe sowie die Optimierung der Behandlung haben. Vgl. Adamson et al. „CardioMEMS Heart Sensor Allows Monitoring of Pressure to Improve Outcomes in NYHA Class III Heart Failure Patients (CHAMPION)“.
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Vgl. Vereinbarung über die Anforderungen an die technischen Verfahren zur telemedizinischen Erbringung der konsiliarischen Befundbeurteilung von Röntgenaufnahmen in der vertragsärztlichen Versorgung gemäß § 291g Absatz 1 Satz 1 SGB V; Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen (Röntgenverordnung, RöV) gemäß § 3 Abs. 4 und 7; Vereinbarung über die Anforderungen an die technischen Verfahren zur Videosprechstunde gemäß § 291g Absatz 4 SGB V; TEMPiS SOPs (http://www.tempis.de/index.php/sop-onlineversion/finish/1-sop/1170-tempis-sop-2017.html).
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Teil A dieser Richtlinie enthält die Rahmenbestimmungen, die gemeinsam für alle Sektoren gelten. Teil B dieser Richtlinie enthält in den sektorspezifischen Abschnitten für den jeweiligen Sektor maßgebliche Konkretisierungen der Rahmenbestimmungen. Der G-BA hatte im Dezember 2015 die Erstfassung einer sektorenübergreifend geltenden Qualitätsmanagement-Richtlinie (QM-RL) beschlossen. Zuvor war das QM durch drei verschieden Qualitätsmanagement-Richtlinien (vertragsärztlicher, vertragszahnärztlicher und stationären Bereich) geregelt. Die bestehenden QM-Richtlinien wurden von der neuen abgelöst.
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Beckers, R., Stellmacher, L. (2021). Qualitätssicherung in der Telemedizin. In: Marx, G., Rossaint, R., Marx, N. (eds) Telemedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60611-7_3
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