Einfluss der demographischen Entwicklung auf die stationären Fallzahlen und Kosten deutscher Krankenhäuser

Zusammenfassung

Hintergrund:

Für die kommenden 30 Jahre wird eine progrediente Alterung der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen prognostiziert. Neben sozioökonomischen und gesellschaftlichen Effekten sind hierdurch Auswirkungen auf das Gesundheitssystem zu erwarten. Die vorliegende Arbeit betrachtet die Auswirkungen des demographischen Wandels auf stationäre Fallzahlen und resultierende Kosten in deutschen Krankenhäusern.

Methodik:

Analysegrundlage bilden die 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, die Daten von Hauptdiagnosegruppen der Diagnosestatistik sowie der Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes. Die Projektion erfolgt unter Berücksichtigung alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede.

Ergebnisse:

Die Zahl der stationären Krankenhausaufenthalte wird zwischen 2010 und 2040 insgesamt um 12% steigen. Der größte Anstieg wird mit einer Zunahme der Fallzahlen um 34% bis 2040 bei Erkrankungen des Herzkreislaufsystems erwartet. Aufenthalte wegen psychischen und Verhaltensstörungen zeigen hingegen eine gegenläufige Entwicklung mit einer Reduktion der Fallzahlen um 9%. Als Folge der zu erwartenden ansteigenden stationären Krankenhausaufnahmen muss von einer weiteren Steigerung der Ausgaben in diesem Gesundheitssektor ausgegangen werden.

Diskussion:

Die Alterung der Bevölkerung wird die Nachfrage nach stationären Krankenhausleistungen in den kommenden Jahren weiter ansteigen lassen. Dabei sind Unterschiede zwischen den einzelnen Krankheitsgruppen zu erwarten. Die Entwicklung neuer Versorgungsstrategien sollte diese Aspekte berücksichtigen.

Abstract

Background:

In the next years the population of most western countries will age rapidly. Beside socioeconomic and social problems sustainable consequences on the health care system are expected. Ageing of the population will place a corresponding growth in demand of health care services and relating expenditures. The following analysis assesses the impact of demographic factors on hospital admissions and related costs over the next 30 years.

Method:

German Federal Statistical Office 12th coordinated population projection, diagnosis statistics and cost of illness data were used to develop a projection of future hospital admissions and associated economic burden. The model considers age- and sex-specific differences.

Results:

Ageing will increase all-cause hospital admissions by 12% between 2010 and 2040. Diseases of the circulatory system will have one of the most tremendous increases with an expected rise of 34% until 2040. In contrast, hospital stays because of mental and behavioural disorders will decrease by 9%. As hospital admissions rise we expect a further increase in overall expenditures for hospitalisations.

Discussion:

Ageing of the population will further increase the demand for inpatient hospital services during the coming years. Nevertheless, the increase of hospital admissions will differ concerning single illness groups. The development of new care strategies should take these aspects into consideration.