Plasmaaustausch bei steroidresistenten Multiple-Sklerose-Schüben

Zusammenfassung

Bei schweren Multiple-Sklerose-Schüben und ungenügendem Ansprechen auf die intravenöse Kortikosteroidbehandlung kann die Plasmapherese (PE) als Eskalationstherapie eingesetzt werden. Wir beschreiben im Folgenden den Verlauf von 14 PE-Zyklen bei 13 erwachsenen Patienten unseres Zentrums von 2004 bis 2005, sowie 3 pädiatrischen Patienten. In 9 Fällen lag eine akute Optikusneuritis vor, bei 5 Patienten handelte es sich um ein Erstsymptom (klinisch isoliertes Syndrom), 2 Patienten hatten ein Devic-Syndrom. Insgesamt beobachteten wir bei den erwachsenen Patienten einen Anteil von 71% mit gutem oder sehr gutem Ansprechen. Im Mittel stellte sich eine Besserung nach 3 Plasmapheresen ein, ein früher Beginn der PE (Intervall bis zu einem Monat nach dem Schubbeginn) führte häufiger zu einem guten Ergebnis. Auch bei 2 der 3 pädiatrischen Patienten führte die PE zu deutlicher Besserung. Diese Daten sprechen für einen sehr guten Therapieerfolg der PE bei adäquater Indikationsstellung und früher Durchführung.

Summary

Patients with severe multiple sclerosis (MS) relapses which do not respond sufficiently to corticosteroids can undergo escalating immunotherapy with plasma exchange. We review the course of 14 apheresis cycles in 13 adult patients and three pediatric cases from our center between 2004 and 2005. Nine cases were due to optic neuritis, five had experienced clinically isolated syndromes, and two suffered from Devic’s disease. Of the adult patients, 71% had good or very good outcome. The mean time point of improvement was after the third plasmapheresis session, and early initiation of plasma exchange therapy (within 1 month after begin of relapse) was associated with better outcome. In pediatric MS, two of three patients showed clear improvement. These data argue for a very good therapeutic effect of plasma exchange if performed early and with adequate indication.