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Originalarbeiten

Evaluierung von Interventionen aufgrund der Pflegediagnose «Soziale Isolation» und Anwendung der Methode Evidence-based Nursing

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302.21.1.25

In der häuslichen Krankenpflege, in der professionell agierende Krankenpflegepersonen weitgehend auf sich allein gestellt sind, sollen die Interventionen dem letzten wissenschaftlichen Stand entsprechen. Grundlage der gegenständlichen Untersuchung ist die Pflegediagnose «Soziale Isolation», wie sie beim Anbieter der Hauskrankenpflege Österreichisches Rotes Kreuz verwendet wird. Überprüft wurden die Interventionen der Pflegediagnose «Soziale Isolation» auf ihre wissenschaftliche Evidenz. Die Interventionen beziehen sich ausschließlich auf Personen, die in der Hauskrankenpflege betreut werden. Die wissenschaftliche Vorgehensweise basierte auf der Anwendung der Methode Evidence-based Nursing. Dabei wurden die einzelnen Interventionen der ausgewählten Pflegediagnose den Interventionen der Nursing Intervention Classifications (NIC) zugeordnet, um standardisierte englische Begriffe zu den deutschen Interventionen zu erhalten. Zehn ausgewählte Studien zeigten, dass soziale Isolation ein immer größer werdendes Problem für ältere Personen zu Hause ist. Die Hauskrankenpflegeperson soll zur ersten konkreten Einschätzung ein Assessmentinstrument verwenden. Besondere Empfehlungen können gemäß der Literatur bezüglich eines mehrdimensionalen Ansatzes zur Prophylaxe von sozialer Isolation gemacht werden. Das bedeutet die gleichzeitige Anwendung mehrerer unterschiedlicher Interventionen. Weiters sind auch auf besondere Bedürfnisse zugeschnittene Gruppenangebote hilfreich. Ein neuer Aspekt, der in der Literatur immer wieder beschrieben wird, ist die soziale Isolation der pflegenden Angehörigen. Diese hat starken Einfluss auf die zu betreuenden Personen selbst, sie darf deshalb von den Pflegepersonen nicht außer Acht gelassen werden und sollte in die Interventionen aufgenommen werden. Der Krankenpflegeperson die Menschen zuhause pflegt, kommt eine Schlüsselrolle im Erkennen von Sozialer Isolation zu und auch im Setzen der ersten Interventionen.

In home nursing care, professionally qualified personnel have to make many decisions based on the best available evidence. The systematic review "social isolation" was carried out to evaluate the nursing diagnosis as used by the home care provider Red Cross Austria. It was examined if the interventions of the diagnosis "social isolation" were based on scientific evidence. The interventions reviewed were exclusively for home care clients. "Evidence Based Nursing" was used as the scientific approach. Individual interventions of the selected diagnosis’s were compared to the Nursing Interventions Classification (NIC) to get standardized English search terms. The 10 selected research papers showed that social isolation is a growing problem for people being cared for at home. According to the scientific literature it can be recommended that a number of multi variant initiatives should be initiated either as a prophylactic or specific intervention. The use of appropriate assessment instruments should lead to effective interventions. Furthermore, in cases of particular need a tailor-made group solution can be helpful. One new aspect that surfaces in the literature is the social isolation of the relatives of the person in care. The social isolation of the relatives in turn has a strong influence on the person in care and nursing care personnel should include this in the intervention plan. Home care nursing personnel play a key role in identifying social isolation and taking the first initiatives to resolve the problem.