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Publicly Available Published by De Gruyter February 25, 2017

Angsterkrankungen: Genetische Grundlagen

  • Katharina Domschke

    Hat Humanmedizin und Psychologie in Münster, Dublin und Boston studiert, graduierte 2002 zum ‚Master of Arts‘ (M.A.), promovierte 2004 zum Dr. med. und 2010 zum Ph.D., habilitierte sich 2008 an der Universität Münster und ist seit 2012 als W2-Professorin und Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (Dir.: Univ.-Prof. Dr. J. Deckert), Universitätsklinikum Würzburg, tätig. Dort leitet sie die Arbeitsgruppe „Funktionelle Genomik“ mit Schwerpunkt auf Angsterkrankungen und affektiven Störungen sowie ein Teilprojekt zur Epigenetik von Angst im Rahmen des DFG-geförderten Transregio-Sonderforschungsbereichs „Furcht, Angst, Angsterkrankungen“ (SFB-TRR-58). Frau Domschke wurde u.a. mit dem Research Award der World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP) und dem Ingrid zu Solms-Forschungspreis ausgezeichnet und ist Mitglied der Jungen Akademie der Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

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From the journal e-Neuroforum

Zusammenfassung

Die Entstehung von Angsterkrankungen ist komplex-genetisch mit einem Zusammenwirken von genetischen Faktoren (Heritabilität: 32-67%) und zahlreichen Umweltfaktoren. Mehrere chromosomale Risikoregionen und mögliche risikoerhöhende genetische Varianten wurden bereits identifiziert, wobei insbesondere das Neuropeptid S-Rezeptor-Gen (NPSR1) kürzlich als vielversprechendes neues Vulnerabilitätsgen von Angst beschrieben wurde. Gen-Umwelt-Interaktionsstudien und epigenetische Untersuchungen belegen die komplexe Interaktion von genetischen Faktoren und psychosozialen Einflüssen bei der Entstehung von Angsterkrankungen. Die Untersuchung intermediärer Phänotypen von Angsterkrankungen wie z.B. neuraler Aktivierungsmuster oder des Schreckreflexes tragen zur funktionellen Charakterisierung von genetischen Risikovarianten bei. Erste therapiegenetische Untersuchungen zeigen einen genetischen Einfluss auf pharmakotherapeutische und psychotherapeutische Interventionen bei Angsterkrankungen. Die Identifikation von Risikogenen der Angst hat zwar derzeit noch keinen prädiktiven oder diagnostischen Wert, kann aber über das bessere Verständnis der neurobiologischen Mechanismen zur Entwicklung innovativer sowie individualisierter Therapieansätze beitragen.

About the author

Dr. med. Katharina Domschke

Hat Humanmedizin und Psychologie in Münster, Dublin und Boston studiert, graduierte 2002 zum ‚Master of Arts‘ (M.A.), promovierte 2004 zum Dr. med. und 2010 zum Ph.D., habilitierte sich 2008 an der Universität Münster und ist seit 2012 als W2-Professorin und Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (Dir.: Univ.-Prof. Dr. J. Deckert), Universitätsklinikum Würzburg, tätig. Dort leitet sie die Arbeitsgruppe „Funktionelle Genomik“ mit Schwerpunkt auf Angsterkrankungen und affektiven Störungen sowie ein Teilprojekt zur Epigenetik von Angst im Rahmen des DFG-geförderten Transregio-Sonderforschungsbereichs „Furcht, Angst, Angsterkrankungen“ (SFB-TRR-58). Frau Domschke wurde u.a. mit dem Research Award der World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP) und dem Ingrid zu Solms-Forschungspreis ausgezeichnet und ist Mitglied der Jungen Akademie der Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Published Online: 2017-2-25
Published in Print: 2013-9-1

© 2017 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

Downloaded on 27.5.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/nf-2013-0306/html
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