Wissenschaftliche Begründung zur Empfehlung einer Impfung mit dem Herpes zoster-subunit-Totimpfstoff
Ständige Impfkommission (STIKO)
Die STIKO empfiehlt die Impfung mit einem adjuvantierten Herpes zoster-Subunit-(HZ/su-)
Totimpfstoff zur Verhinderung von Herpes zoster (HZ) und Postherpetischer Neuralgie (PHN)
allen Personen ab einem Alter von 60 Jahren (Standardimpfung).
Diese Empfehlung berücksichtigt die gute Wirksamkeit des Impfstoffes, die zu erwartende Schutzdauer
nach Impfung sowie das zunehmende Risiko für schwere Krankheitsverläufe des HZ und
für Postzosterschmerzen bei Personen im Alter von 60 Jahren und älter. Die Modellierung der
epidemiologischen Effekte der Impfung ergab, dass Impfen ab 60 Jahren den größten Effekt auf die
Verhinderung aller HZ-Fälle und Impfen ab 70 Jahren den größten Effekt auf die Verhinderung der
PHN-Fälle in einer geimpften Kohorte hat. Nach den Ergebnissen der gesundheitsökonomischen
Modellierung lag das kostengünstigste Impfalter bei 65 Jahren. Für beide Impfalter (60 und 65 Jahre)
war die Zahl der Personen gleich, die geimpft werden müssten um einen HZ-Fall zu verhindern
(Number needed to vaccinate, NNV). Vor dem Hintergrund, dass eine Verhinderung des HZ die
entscheidende Voraussetzung ist, um die altersabhängige Krankheitslast durch Komplikationen
und Spätfolgen, wie z. B. eine PHN, zu vermeiden, wird das Impfalter von 60 Jahren als günstigstes
Impfalter sowohl zur Verhinderung von HZ als auch seiner Komplikationen angesehen.
Des Weiteren empfiehlt die STIKO die Impfung mit dem HZ/su-Totimpfstoff gegen HZ und PHN
allen Personen ab einem Alter von 50 Jahren, die wegen einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung
infolge einer Grundkrankheit oder wegen einer Immunsuppression ein erhöhtes Risiko für
den HZ und für eine PHN haben (Indikationsimpfung). Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffes
wurden in mehreren Studien für PatientInnen mit eingeschränktem Immunsystem nachgewiesen.
Für PatientInnen mit einer Grundkrankheit, wie z. B. rheumatoide Arthritis, chronische Nierenerkrankung,
chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Diabetes mellitus, die in den Impfstoff-
Zulassungsstudien eingeschlossen waren, zeigten stratifizierte Datenanalysen zur Wirksamkeit
des Impfstoffes in diesen Gruppen keinen Unterschied im Vergleich zur Gesamtwirksamkeit.
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