Klin Monbl Augenheilkd 1981; 179(10): 266-270
DOI: 10.1055/s-2008-1057307
© 1981 F. Enke Verlag Stuttgart

Direkte Zyklopexie zur Behandlung des persistierenden Hypotonie-Syndroms infolge traumatischer Zyklodialyse

Direct Cyclopexy in the Treatment of the Persistant hypotony Syndrome due to Traumatic CyclodialysisG. O. H. Naumann, H. E. Völcker
  • Univ.-Augenklinik, Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. G. O. H. Naumann)
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

An 8 Augen mit persistierendem Hypotonie-Syndrom (mit massiven morphologischen Veränderungen und entsprechenden funktionellen Ausfällen) infolge traumatischer Zyklodialyse von 75° bis maximal 240° wurde durch eine „direkte Zyklopexie” eine Drucknormalisierung mit entsprechender Rückbildung der Hypotonieveränderungen erzielt. Das Operationsverfahren der „direkten Zyklopexie” ist charakterisiert durch das direkte Wiederannähen der Ziliarmuskel-Ansatzleiste an den Skleralsporn unter Sicht: Nach Präparation eines lamellären Sklerafensters von 4 mm Breite über dem Zyklodialysespalt wird die innere Skleralamelle limbusparallel in 1-2 mm Limbusabstand hinter dem Skleralsporn inzidiert. Der darunter freiliegende vom Skleralsporn abgerissene Ziliarmuskel wird nach vorheriger bipolarer Kauterisation und nach Einlegen eines Fibrospum-Streifens zwischen Sklera und Ziliarkörper mit 10/0 Nylon-Einzelnähten an den Skleralsporn fixiert. Danach wird das Sklerafenster wieder mit Einzelnähten wasserdicht verschlossen. Bei allen Patienten konnte der intraokulare Druck normalisiert werden, in der Beobachtungszeit blieben keine Sekundärglaukome bestehen, die tonographischen C-Werte lagen im oberen Normbereich. Das Ausmaß der Visusverbesserung hängt von der Dauer der Hypotonie-Phase und zusätzlichen Kontusionsfolgen ab. Eine frühzeitige Indikation zur „direkten Zyklopexie” erscheint ratsam.

Summary

Persisting hypotony in 8 eyes due to traumatic cyclodialysis extending from 75°-240° was cured by a modified technique of “direct cyclopexy”. Our approach consists of the following elements: 1. 4 mm lamella limbal based scleral window in the area of the cyclodialysis. 2. Incision of the basal scleral lamella directly behind and parallel to the scleral spur. 3. Bipolar cautery of the ciliary muscle. 4. Under direct visual control, suture of the insertion of the ciliary muscle to the scleral spur with 10/0 nylon. In all cases intraocular pressure was normalized, no anterior synechiae and no secondary glaucoma ensued. Postoperative tonographic C-values were below the upper normal limit. The degree of functional improvement depends on the duration of hypotony and other contusional changes. Early “direct cyclopexy” is recommended.

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