Handchirurgie Scan 2012; 01(01): 37-38
DOI: 10.1055/s-0032-1325719
Aktuell
Endoprothetik
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Ergebnisse nach proximalem Fingergelenkersatz mit Pyrocarbonprothese

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Publication Date:
08 November 2012 (online)

Die Kurzzeitergebnisse zum Ersatz des proximalen Interphalangealgelenks bei arthrotischen Gelenkveränderungen mithilfe von Pyrocarbonprothesen haben eine hohe Komplikationsrate dieser Implantate gezeigt. Trotzdem sind die Patienten damit außerordentlich zufrieden. Eine Arbeitsgruppe hat nun sowohl die Probleme als auch die Beurteilung durch die Patienten nach einer längeren Nachbeobachtungszeit überprüft.

Patienten sind auch langfristig mit dem Pyrocarbongelenkersatz bei Fingergelenkarthrose zufrieden, trotz weiterhin relativ hoher Komplikationsraten. Zu diesem Ergebnis kamen Shimpei Ono und Kollegen nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 44 Monaten bei 13 Patienten mit insgesamt 21 Gelenkprothesen, die zwischen November 2004 und Mai 2009 operiert worden waren. Indikationen für den Gelenkersatz waren konservativ nicht beherrschbare Schmerzen bei degenerativ-arthrotischen Veränderungen (77 %) sowie bei posttraumatischer Arthrose, Psoriasis-Arthritis und septischer Arthritis.

Beurteilt wurden zum einen objektive funktionelle Parameter wie grobe Kraft, Greiffähigkeit und aktive Beweglichkeit. Außerdem wurde die Patientenzufriedenheit mittels des Michigan Hand Outcomes Questionnaire bestimmt. Der Fragebogen umfasst 6 Kategorien, die für Patienten nach einer Handoperation von Bedeutung sind: Funktionsfähigkeit der Hand insgesamt, eventuelle Beeinträchtigungen bei Alltagsaktivitäten und bei der beruflichen Tätigkeit sowie Schmerzen, Aussehen und Zufriedenheit mit der Situation.

Alle funktionellen Parameter zeigten keinen signifikanten Unterschied zu den präoperativen Untersuchungen sowie zu den Werten nach 12 Monaten. Demgegenüber fand sich in allen Kategorien des Fragebogens eine deutlich positivere Beurteilung als vor dem Eingriff, vor allem in den Bereichen Schmerzen und Zufriedenheit. Die Komplikationsrate war dabei immer noch beträchtlich: Es fanden sich 10 Komplikationen bei 9 Gelenken (42,9 %), im Wesentlichen Prothesenlockerungen bzw. -dislokationen. Die Fragebogenergebnisse zeigten keinen Unterschied für Patienten mit bzw. ohne Komplikationen mit Ausnahme der Kategorie „Schmerzen“, hier waren Patienten mit Komplikationen stärker betroffen.