Zentralbl Chir 2006; 131: 79-82
DOI: 10.1055/s-2005-921501
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinische Erfahrungen und Ergebnisse über die Anwendung der V.A.C.®-Instill® bei infizierten Hüft- und Kniegelenksprothesen

Clinical Experience and Results of Using the V.A.C.® Instill® Therapy in Infectected Hip- and Knee ProtheticR. Kirr1 , J. Wiberg1 , H. Hertlein1
  • 1Krankenhaus Harlaching, Klinikum München GmbH, Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Orthopädie, München
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Publication Date:
30 March 2006 (online)

Zusammenfassung

Seit September 2005 werden in unserer Klinik infizierte Endoprothesenimplantate neben den bisher bekannten operativen Wunddebridements zusätzlich mit einem vollautomatischen Saug-Spül-System (V.A.C.®-Instill®-Therapie) behandelt. Diese Therapie-Einheit beinhaltet ein so genanntes 3-Stufen-Programm. Aufbauend auf die bereits weit verbreitete Vakuum-Therapie beinhaltet das neue System zusätzlich eine Instillations- sowie Einwirkmöglichkeit durch eine antibiotische bzw. antiseptische Spültherapie. Insgesamt konnten wir im letzten halben Jahr fünf Patienten mit infizierter Endoprothese mit dem neuen Verfahren behandeln. Mit dieser Therapie liegt nach unseren bisherigen Erfahrungen eine erfolgreiche Methode bei der Anwendung akut infizierter großer Gelenke nach Prothesenimplantation vor. Die Therapieeinheit V.A.C.®-Instill® steht schnell zur Verfügung und die Anwendung kann ebenfalls leicht erlernt werden. Neben einem deutlich höheren Patientenkomfort spricht vor allem die Belassung der Prothese in situ während der Keimsanierung als der entscheidende Vorteil dieser Therapieoption. Weitere Ergebnisse über größere Fallzahlen sowie Langzeitergebnisse müssen folgen, um die Akzeptanz dieser Therapiemöglichkeit in der Klinik als „Therapie der Wahl” zu erhöhen.

Abstract

Since September 2005 our patients with acute endoprotetic infection are treated, next to the normal wound debridment, with a full automatic vacuum drain system (V.A.C.® instill® system). This therapy unit entail a three step program. Based on the well known vacuum therapy, the new system contains an additional fluid drain and affecting period with an antibiotic or antiseptic instillation therapy. In the last half year we were able to treat five patients with endoprothetic infection by using this therapy unit. In our opinion, we have a succesfull method of treating patients with acute, infected big joints after endoprothetic implantation. The therapy unit of V.A.C.® instill® is quickly available and easy to learn. Next to much better comfort for the patients the most advantage is to leave the prothetic inside during the infection management with the new therapy unit. Further results in treating acute joint infections after endoprothetic implantation must been shown, if this new method is to be the new standard in daily clinical routine.

Literatur

  • 1 Fleischmann W, Russ M, Westhauser A, Stampehl M. Die Vakuumversiegelung als Trägersystem für eine gezielte lokale Medikamentenapplikation bei Wundinfektionen.  Unfallchirurg. 1998;  101 649-654
  • 2 Willy C. Die Vakuumtherapie: Grundlagen, Indikationen, Fallbeispiele, praktische Tipps. Kösel, Altusried-Krugzell 2005

Dr. med. R. Kirr

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