Erschienen in:
01.08.2012 | Kasuistiken
38-jährige Patientin mit Gastroenteritis und ungewöhnlichen Leberherden
verfasst von:
E. Heinrich, K. Gutberlet, J. Ockenga
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Eine 38-jährige Patientin wurde bei ihrem Hausarzt mit dem Beschwerdebild einer Gastroenteritis vorstellig. Eine Abdominalsonographie bei erhöhten „Leberwerten“ erbrachte den Verdacht auf multiple Raumforderungen der Leber. Eine konsekutiv durchgeführte Bildgebung mit CT und MRT konnte keine weitere Klärung der Dignität ermöglichen. Daraufhin wurden eine Kontrastmittelsonographie und Feinnadelbiopsie durchgeführt, die zielführend waren. Es ergab sich die seltene Diagnose einer Peliosis hepatis. Nach Absetzen der antikonzeptiven Medikation („Pille“) konnte in den Kontrolluntersuchungen ein stationärer Befund bei klinischem Wohlbefinden verzeichnet werden.
Die Peliosis hepatis ist eine seltene Lebererkrankung, bei der es zur Bildung von „blutigen Zysten“ innerhalb der Leber kommt. Die genaue Ätiologie und Pathogenese sind weiterhin unklar. Als Auslöser werden Medikamente oder Toxine vermutet. Die in der Literatur beschriebenen Verläufe reichen von einer kompletten Asymptomatik über unspezifische Symptome, wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsknick und Oberbauchschmerzen, bis hin zu fulminanten Verläufen mit Leberruptur und Blutungskomplikationen.