Erschienen in:
01.08.2014 | Originalien
Adjustierbare transobturatorische Schlingensysteme beim Mann
Diagnostik und Therapieempfehlungen bei persistierenden Schmerzen
verfasst von:
PD Dr. R.M. Bauer, W. Hübner, H.-J. Knopf, M. Gessler, A. Kugler, U. Smorag
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 8/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Behandlung der persistierenden Belastungsinkontinenz nach Prostataoperationen werden heute in den Leitlinien neben dem artifiziellen Sphinkter auch sog. „male slings“ empfohlen. Mittlerweile sind diverse Schlingensysteme auf dem Markt erhältlich. Bekannte Komplikationen aller „male slings“ sind dabei Infektionen, Arrosionen, Harnverhalt/Restharnbildung, De-novo-Urgency und Schmerzen.
Diskussion
Die klinische Erfahrung zeigt, dass bei transobturatorisch implantierten adjustierbaren Schlingensystemen deutlich häufiger Schmerzen auftreten als bei retropubisch implantierbaren adjustierbaren Schlingensystemen oder funktionellen Schlingensystemen. Dabei sind frühe postoperative Schmerzen sehr häufig (z. T. > 50 %). Persistierende Schmerzen sind dagegen deutlich seltener. Allerdings stellt v. a. die Behandlung persistierender Schmerzen eine große Herausforderung für die behandelnden Urologen aber auch für die betroffenen Patienten dar. Klare Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie fehlen aber bisher. Auch wurde in den bisher veröffentlichten Studien wenig darauf geachtet die postoperativen Schmerzen detailliert zu evaluieren.
Ergebnisse
Nach erfolgter Diagnostik und Schmerzklassifizierung sollte eine stufenweise Behandlung mit nichtsteroidalen Antiphlogistika und/oder trizyklischen Antidepressiva erfolgen und je nach Schmerzintensität und Erfolg der Therapie über schwach wirksame Opioide bis zur invasiven Schmerztherapie gesteigert werden. Nur in seltenen Fällen ist eine Schlingenexplantation erforderlich.