Ärztemangel trotz Ärzteboom

Auszug

_ In Deutschland waren 2014 insgesamt 365.247 berufstätige Ärzte gemeldet — so viele wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 2,2%. Das zeigen die Ergebnisse der neuen Ärztestatistik der Bundesärztekammer. „Dieses leichte Plus reicht bei Weitem nicht aus, um die Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen, die sich aus der Reihe von gesellschaftlichen Entwicklungen ergeben“, kommentierte BÄK-Präsident Prof. Frank Ulrich Montgomery die neuen Zahlen. Ursächlich dafür seien einerseits die alternde Bevölkerung, mehr Morbidität und steigende Behandlungsmöglichkeiten. Andererseits verschöben sich die Prioritäten jüngerer Ärzte hin zu mehr Teilzeitarbeit und einer Tätigkeit als angestellte Mediziner. So hat sich die Zahl der angestellten Ärzte in der ambulanten Medizin weiter auf 26.307 erhöht (17,8% der ambulant tätigen Ärzte). Ärztinnen arbeiten sogar zu 26,3% als Angestellte. Entlastung erfahren deutsche Ärzte durch immer mehr ausländische Kollegen. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr um 11,1% auf 34.706, zudem wanderten 3.768 Ärzte aus dem Ausland zu und 2.364 Ärzte haben Deutschland verlassen (positiver Migrationssaldo von 1.404 Ärzten). Laut BÄK genügt dieser Saldo nicht, um die Lücken zu schließen. Notwendig sei ein Ausbau der Studienkapazitäten um mindestens 10% auf dann 11.000 Studienplätze. …