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Erschienen in: Forum der Psychoanalyse 3/2014

01.09.2014 | Originalarbeit

„Alles, was ich liebe, muss ich zerstören“

verfasst von: Dr. med. Heidrun Jarass

Erschienen in: Forum der Psychoanalyse | Ausgabe 3/2014

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Zusammenfassung

In diesem klinischen Beitrag geht es um die Darstellung der Behandlung eines Patienten mit einer schweren Neurose. In der Bearbeitung der negativen therapeutischen Reaktion spielte die Erarbeitung der transgenerationellen Weitergabe von unbewusster Scham und Schuld eine entscheidende Rolle. Der Behandlungsprozess zeigte, wie die Psychopathologie des Patienten eingebettet ist in den Kontext unserer spezifisch deutschen Vergangenheit. Eine besondere Rolle, sowohl auf persönlicher als auch kultureller Ebene, spielt dabei die innere Mauer des Schweigens, die durch das Finden und Erzählen der eigenen Geschichte überwunden werden kann. Da sowohl Patient als auch Behandlerin einem ähnlichen kulturellen Hintergrund entspringen, bedeutete dies ein Ringen mit dem Erbe unserer gemeinsamen Nazivergangenheit, und es braucht(e) immer wieder „Botschafter“ von außen. In einem langen psychotherapeutischen Prozess konnten transgenerationell vermittelte, ungelöste Konflikte um Scham und Schuld vor dem Hintergrund der Nazivergangenheit der Eltern- und Großelterngeneration aufgedeckt werden. Das Durcharbeiten dieser Zusammenhänge machte es dem Patienten möglich, Zugang zu seinem ureigenen Erleben und Sein zu finden.
Metadaten
Titel
„Alles, was ich liebe, muss ich zerstören“
verfasst von
Dr. med. Heidrun Jarass
Publikationsdatum
01.09.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Forum der Psychoanalyse / Ausgabe 3/2014
Print ISSN: 0178-7667
Elektronische ISSN: 1437-0751
DOI
https://doi.org/10.1007/s00451-013-0166-8

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