Erschienen in:
01.03.2008 | Leitthema
Allgemeinchirurgie in der Diskussion
Aus Sicht der Gefäßchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. E.S. Debus, H.H. Eckstein, D. Böckler, H. Imig, A. Florek
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Erkrankungen des Gefäßsystems sind häufig, ihre Anzahl nimmt stetig zu. Ab dem 65. Lebensjahr liegt statistisch bei 15% der deutschen Bevölkerung eine periphere arterielle Verschlusserkrankung vor. Auch die aneurysmatische Degeneration, kardiale und viszerale Durchblutungsstörungen werden mit zunehmender Inzidenz beobachtet, wobei der Altersgipfel sinkt. Die operativen Therapieoptionen wurden parallel hierzu ständig verfeinert und erweitert, zudem haben die interventionellen Therapiemöglichkeiten und Weiterentwicklungen konservativer Therapieoptionen das Armamentarium des Gefäßchirurgen substanziell erweitert. Der Häufung derartiger Erkrankungen und Diversifizierung der Therapiemodalitäten ist die aktualisierte Weiterbildungsordnung nachgekommen, indem die bisherige Schwerpunktbezeichung Gefäßchirurgie auf Facharztniveau, gleichberechtigt mit den übrigen 7 chirurgischen Disziplinen, erhoben wurde. Der Kontext der neuen Weiterbildungsordnung ist jedoch Anlass zu Diskussionen. Ausgangspunkt ist die alleinige Vorschaltung einer 2-jährigen basischirurgischen Ausbildung, die künftig auf wesentliche Inhalte aus der allgemeinchirurgischen Weiterbildung verzichtet. Weil die Weiterbildung in die einzuschlagende Facharztrichtung unmittelbar nach der Basischirurgie einsetzt, fehlen der Gefäßchirurgie künftig essenzielle Bestandteile ihrer bisherigen Inhalte aus dem jetzigen Gebiet der Allgemeinen Chirurgie.