Erschienen in:
01.04.2015 | Operative Techniken
Arthroskopische Arthrolyse bei Schultersteife
verfasst von:
Dr. T. Berndt, S. Elki, A. Sedlinsch, S. Lerch
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Operationsziel
Wiederherstellung der aktiven und passiven Beweglichkeit des Schultergelenks durch zirkuläre Eröffnung einer entzündlich geschrumpften Gelenkkapsel bei Schultersteife.
Indikationen
Adhäsive Kapsulitis des Schultergelenks (primäre und sekundäre Schultersteife) nach konservativer Vorbehandlung von mindestens 3 Monaten.
Kontraindikationen
Knöchern bedingte Einsteifung des Schultergelenks, Gelenkinfektion, „Freezing Phase“ der primären Schultersteife, sekundäre Schultersteife nach Gelenkrekonstruktionen.
Operationstechnik
Eröffnung des unteren Kapselrezessus über eine sanfte unidirektionale Narkosemobilisation des Schultergelenks vor der Arthroskopie, dann arthroskopisch kontrollierte Resektion des Intervallgewebes, Inzision des Ligamentum glenohumerale medius und der ventralen Kapsel bis in den kaudalen Rezessus. Nach Umsetzen der Optik auf das ventrale Portal Resektion eines dorsalen Kapselstreifens vom unteren Rezessus bis über den Bizepssehnenanker.
Weiterbehandlung
Legen eines interskalenären Plexuskatheters durch den Anästhesisten in Narkose noch im Operationssaal. Unter weitestgehender Schmerzausschaltung endgradige aktive und passive Bewegungstherapie über mindestens 3 Tage. Ambulante Fortsetzung der Physiotherapie mit antiphlogistischer sowie analgetischer Medikation für 3 Monate.
Ergebnisse
In der Literatur wird über gute funktionelle Ergebnisse mit einem geschlechts- und altersadaptierten Constant-Score von > 75 % berichtet. Die eigene retrospektive Befragung von 37 Fällen mit einem durchschnittlichen Nachuntersuchungsintervall von 40 Monaten bestätigte dieses Outcome. Die Krankheitsdauer konnte durch die arthroskopische Arthrolyse verkürzt werden. Die Arbeitsfähigkeit wurde im Mittel 1,9 Monate postoperativ angegeben, das Behandlungsende 3,6 Monate nach der Operation. Bei 10 Fällen mit sekundärer Schultersteife verblieben Restbeschwerden.