Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Arzneimittelsicherheit
Herausforderung in einer alternden Gesellschaft
verfasst von:
Dr. M. Huber, MPH, A. Blumberg, S. Chatterjee, B. Haenisch, G. Schlosser-Weber, K. Broich
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 11/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Im Rahmen der demographischen Entwicklung nimmt der Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung stetig zu. Gleichzeitig werden älteren Patienten – im Vergleich zu jüngeren – überproportional viele Arzneimittel verordnet. Vor dem Hintergrund von Multimorbidität und Polymedikation, die einen relevanten Anteil der älteren Bevölkerungsgruppen betreffen, ist die Arzneimittelsicherheit von besonderer Bedeutung.
Ergebnisse und Diskussion
In jüngerer Vergangenheit war die Anwendung von Psychopharmaka bei älteren Patienten wiederholt Gegenstand behördlicher Bewertungen und Empfehlungen, so beispielsweise die Sicherheit von Antipsychotika bei Personen mit Demenz. Da bezüglich Risiken von Arzneimitteln in der älteren Population vielfach nur eingeschränkte Informationen vorliegen, sind weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Datenlage erforderlich. Dem Spontanmeldesystem, d. h. der Übermittlung von Verdachtsfällen über Nebenwirkungen an die zuständigen Behörden, kommt dabei im Hinblick auf zusätzliche Erkenntnisse eine wichtige Rolle zu. Die Ärzteschaft kann durch die Meldung der von ihnen beobachteten Nebenwirkungen sowie die Qualität der übermittelten Informationen die Effektivität dieses Systems deutlich positiv beeinflussen.
Ausblick
Da die medizinische Betreuung der Mehrheit der älteren Bevölkerung durch den Hausarzt erfolgt, sind für die Untersuchung der Arzneimittelsicherheit im Alter entsprechende longitudinale Studien von besonderem Interesse. Dieses Ziel verfolgt u. a. die AgeCoDe-Studie (German Study on Aging, Cognition and Dementia in Primary Care Patients), eine prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie, welche im Rahmen des Kompetenznetz Degenerative Demenzen durchgeführt wird.