Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Aseptische Osteonekrosen bei Kindern und Jugendlichen
verfasst von:
Dr. E. von Stillfried, M.-A. Weber
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Aseptische Osteonekrosen (AO) bei Kindern und Jugendlichen sind an allen Teilen des Skeletts beschrieben worden. Die Erkrankung wird vermutlich durch lokale Blutzirkulationsstörungen hervorgerufen, deren Ursache multifaktoriell ist und gehäuft in Zeiten starker Wachstumsintensität auftritt.
Erkrankungsfolgen
Die Erkrankung führt zu einem Knochenabbau, der die Epiphysen, Metaphysen, Apophysen und Hand- und Fußwurzelknochen betreffen kann. Je ausgedehnter die Formveränderung des Knochens zum Ende der Erkrankung ist, umso früher kommt es zu arthrotischen Veränderungen aufgrund der Inkongruenz der Gelenkpartner. Ist eine Wachstumsfuge betroffen, kann hieraus ein Fehlwachstum resultieren.
Diagnostik und Therapie
Die Diagnostik ebenso wie die therapeutischen Maßnahmen orientieren sich am Ort und der Ausdehnung der Erkrankung und am Alter des Kindes. Für Frühformen der AO ist die MRT die Bildgebung der Wahl. In den letzten Jahren wird als zusätzliche Behandlungsoption der AO die medikamentöse Therapie beschrieben. Die Erkrankung dauert meistens mehrere Monate bis zu Jahren. Sie betrifft, bis auf die Nekrosen an der Fußwurzel, häufiger Jungen als Mädchen.
Schlussfolgerung
Eine frühe Diagnosestellung und der sofortige Beginn einer adäquaten Therapie, die das Alter und das Erkrankungsstadium berücksichtigen muss, können eine mögliche Gelenkdestruktion reduzieren. Eine Prostaglandintherapie als „off-label use“ führt zur Schmerzreduktion und zur Verbesserung der Beweglichkeit.