Erschienen in:
01.10.2015 | CME
Behandlung der traumatisch eröffneten Bursa praepatellaris
verfasst von:
Dr. P. Kaiser, G. Schmidle, C. Raas, M. Blauth
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Rasche, komplikationsarme Wiederherstellung des Hautweichteilmantels am betroffenen Kniegelenk durch chirurgisches Wunddébridement und schonende sowie risikobedachte Teilresektion der traumatisch eröffneten Bursa praepatellaris. Funktionelle Nachbehandlung mit gezielter Antibiotikagabe nur bei stark verschmutzten oder landwirtschaftlich entstandenen Verletzungen.
Indikationen
Akut, traumatisch eröffnete Bursa praepatellaris.
Kontraindikationen
Starke Verschmutzung oder starke Kontamination der Wunde. Großer, nichtverschließbarer Hautdefekt oder tiefe Abschürfung. Vorbestehende lokale Infektion. Zusätzliche Patellafraktur. Eingeschränkte Kooperationsfähigkeit des Patienten, z. B. bei Alkoholkrankheit oder Demenz.
Operationstechnik
Subdermale Lokalanästhesie durch die freiliegenden Wundränder. Wundexploration und Wundrandexzision. Präparation der Grenzschicht zwischen der Bursa und dem subkutanen Fettgewebe. Débridement der Wunde und Exzision kontusionierter und verschmutzter Bursaanteile. Mehrfache Wundspülung. Lascheneinlage. Einschichtiger Wundverschluss. Kreppverbandanlage.
Weiterbehandlung
Kreppverband bis zur ersten Wundkontrolle. Wundkontrolle am zweiten postoperativen Tag samt Entfernung der Lasche. Schmerzadaptierte funktionelle Behandlung. Antithrombotische Therapie bis zur Vollbelastung. Nahtentfernung am 14. postoperativen Tag. Antibiotische Prophylaxe (Cephalosporin der ersten Generation) nur bei immunsupprimierten oder polymorbiden Patienten, stark verschmutzten oder kontaminierten Wunden.
Ergebnisse
Im Jahr 2013 behandelten wir 50 traumatisch eröffnete, präpatelläre Bursen. Hiervon mussten 4 nach Primärversorgung im Verlauf erneut operativ versorgt werden. Zusätzlich kam es bei 2 weiteren Bursen, jeweils einer infizierten und einer blanden Bursa, zu einer Wundheilungsstörung, welche jeweils konservativ behandelt werden konnte.