Erschienen in:
10.06.2014 | Panorama
Blutstammzellen programmieren Zellen um
Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
verfasst von:
Martin Roos
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 6/2014
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Auszug
_ Stammzellen von MDS-Patienten sind in der Lage, Zellen im Knochenmark gemäß ihren Bedürfnissen umzuprogrammieren: So schaffen sie sich selbst eine „Nische“, die ihr eigenes Überleben fördert. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Universitätsmedizin Mannheim hoffen, dass eine Blockade der beteiligten Moleküle zu einer wirksamen Therapie führen könnte [Medyouf H et al. Cell Stem Cell. 2014 Apr 3. (Epub ahead of print)]. Um der MDS-Ätiologie auf den Grund zu gehen, transplantierten die Forscher blutbildende Zellen von MDS-Patienten gemeinsam mit „Nischen-Zellen“ derselben Person. Diese sogenannten mesenchymalen Stromazellen siedeln im Knochenmark und produzieren eine Reihe von Faktoren, die für das Überleben von blutbildenden Stammzellen notwendig sind. Nur patienteneigene, nicht aber die Nischen-Zellen gesunder Spender fördern das Gelingen der Transplantation. Der molekulargenetische Vergleich gesunder und patienteneigener Nischen-Zellen offenbart, dass die Patienten-Zellen mehr und andere Faktoren bilden, die das Einnisten der transplantierten MDS-Blutstammzellen fördern, darunter Wachstumsfaktoren. „Diese und ihre Nische beeinflussen sich gegenseitig, was die Störung der Blutbildung verstärkt“, resümiert Erstautorin Hind Medyouf. …