Erschienen in:
01.11.2015 | Leitthema
Charakteristik der ventralen Schulterinstabilität
Von der akuten Erstluxation bis zur Arthropathie
verfasst von:
Dr. M. C. Glanzmann
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Die akute ventrale Schulterluxation gehört zu den häufigsten Verletzungen der oberen Extremität und betrifft meist junge und sportlich aktive Personen. Die optimale Therapie der Erstluxation hat größte Bedeutung um eine chronische Instabilität mit rezidivierenden Luxationen zu vermeiden, die Alltags- aber auch Sportfunktion wiederherzustellen und schlussendlich die Entstehung einer Instabilitätsarthropathie zu verhindern.
Die konsequente klinische und bildgebende Erstabklärung muss als Ziel haben, relevante strukturell-morphologische Verletzungen auszuschließen und konstitutionelle Risikofaktoren für wiederholte Luxationen zu erfassen. Eine präzise Diagnostik im Hinblick auf knöcherne Defekte am ventralen Glenoidrand und posterosuperioren Humeruskopf steht beim jugendlichen Patienten im Zentrum.
Die chirurgische Stabilisierung nach traumatischer Erstluxation zeigt bei diesem Patientenkollektiv bezüglich Reluxationshäufigkeit bessere Resultate als die konservative Therapie. In der zweiten Lebenshälfte fokussiert die Abklärung von Erstluxationen zusätzlich auf Verletzungen der Rotatorenmanschette. Langzeitstudien zeigen, dass selbst einmalige Schulterluxationen mit einem erhöhten Risiko für Langzeitschäden im betroffenen Gelenk einhergehen.