Erschienen in:
01.12.2014 | Originalien
Chronisch komplexer Tinnitus
Hilft eine teilstationäre Kurzzeitpsychotherapie?
verfasst von:
Dr. G. Klug, G. Henrich
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Datenlage der Effektivität von psychotherapeutischen Interventionen beim chronisch komplexen Tinnitus ist noch unklar und muss durch weitere Studien erhärtet werden.
Ziel der Arbeit
Die Studie untersucht die Effektivität einer teilstationären, multimodalen Behandlung von Patienten mit chronisch komplexem Tinnitus.
Patienten und Methoden
In einem prospektiven Design wurden 93 Patienten untersucht, die eine 5-tägige multimodale Behandlung erhielten. In einem Prä-post-Design erhielten die Patienten als störungsspezifisches Messinstrument den Mini-TF-12 und zur Erfassung der psychischen Komorbidität den Brief Symptom Inventory (BSI). In der statistischen Auswertung kam der t-Test zum Mittelwertvergleich von gepaarten Stichproben, der Chi2-Test und der Vorzeichenrangtest von Wilcoxon zur Anwendung; die Effektstärke d wurde nach Cohen berechnet.
Ergebnisse
Im Mini-TF-12 ist die Prä-post-Differenz im t-Test (p < 0,001) hochsignifikant; die Effektstärke (ES) ist mit 0,45 gering. Im BSI ist die Prä-post-Differenz des GSI (Global Severity Index) als Globalmaß im t-Test (p < 0,001) ebenfalls hochsignifikant; die Effektstärke (ES) ist mit 0,40 gering. Eine zusätzliche Überprüfung mit einem nonparametrischen Test (Wilcoxon-Test) bestätigt diese Befunde.
Diskussion
Die Studie zeigt, dass ein multimodaler Behandlungsansatz zu einer statistisch signifikanten Verbesserung der Symptomatik führt. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass diese Klientel von einem intensiveren Therapieangebot mehr profitieren könnte.