Erschienen in:
01.09.2005 | Übersichten
Clozapin-Augmentation mit atypischen Antipsychotika
verfasst von:
Dr. M. Zink, H. Dressing
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 9/2005
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Zusammenfassung
Antipsychotische Behandlung mit typischen Neuroleptika erreicht bei bis zu 40% der Fälle keine komplette Remission. Auch unter Einsatz atypischer Substanzen wie Risperidon, Quetiapin, Olanzapin, Sulpirid, Amisulprid und Ziprasidon erweisen sich einzelne Patienten als therapieresistent, da zum einen Positiv- und/oder Negativsymptome nicht adäquat remittieren, zum anderen aber unerwünschte Substanzeffekte die applizierbaren Dosen limitieren. Da dies auch für Clozapin, das Atypikum erster Wahl bei Therapieresistenz, zutrifft, werden zunehmend oft atypische Antipsychotika als Augmentation zu Clozapin eingesetzt. In dieser Übersicht werden Fallberichte und Therapiestudien zum kombinierten Einsatz von Clozapin zusammen mit Risperidon, Olanzapin, Quetiapin, Sulpirid, Amisulprid oder Ziprasidon unter Einschluss eigener Arbeiten der Autoren hinsichtlich Indikation, Methodik und Effekten systematisch evaluiert. Unter den insgesamt 31 referierten Publikationen über 1182 Behandlungen fand sich nur eine doppel-blinde, placebo-kontrollierte Untersuchung über den Einsatz von Clozapin zusammen mit Sulpirid. Ein günstiger Effekt hinsichtlich Symptomkontrolle und/oder Nebenwirkungsreduktion wurde für jede der Kombinationen beschrieben, in Einzelfällen traten relevante unerwünschte Effekte auf. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der aufgezeigten Kombinationstherapien einem neurobiologischen Rational folgt. Verträglichkeit und Effekte hinsichtlich Symptom-Kontrolle und Minimierung unerwünschter Clozapin-Effekte konnten in unterschiedlichem Maß plausibel gemacht werden. Differenzialindikationen zwischen den beschriebenen Behandlungsschemata und Schlussfolgerungen für die weiterführende klinische Forschung werden diskutiert.