Erschienen in:
01.12.2015 | Übersichten
Das neuroendokrine Prostatakarzinom
verfasst von:
Dr. A. Kretschmer, C. Wittekind, C.G. Stief, C. Gratzke
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das neuroendokrine Prostatakarzinom (NEPC) ist eine seltene, androgenunabhängige Variante des Prostatakarzinoms, welche aktuell in ihrer Inzidenz zunimmt. Das NEPC ist in der Regel rasch progredient und weist insgesamt eine schlechte Prognose auf. Aufgrund der unterschiedlichen Tumorbiologie des NEPC im Vergleich zum konventionellen Adenokarzinom der Prostata sind die klassischen Therapieansätze des Prostatakarzinoms meist nur bedingt wirksam. Eine effektive Therapie des NEPC existiert bis dato nicht.
Ziel der Arbeit
Die Übersicht zeigt histopathologische Charakteristika und die Klassifikation des NEPC sowie verfügbare und experimentelle Therapieansätze.
Material und Methoden
Die Literaturrecherche und Diskussion einzelner Studien befasst sich mit der oben genannten Fragestellung.
Ergebnisse
Aktuelle histopathologische Klassifikationen versuchen eine Unterscheidung zwischen dem NEPC und seinen Subtypen sowie dem Adenokarzinom der Prostata mit neuroendokriner Transdifferenzierung. Im Rahmen der konventionellen Chemotherapie wird nach wie vor eine platinbasierte Chemotherapie eingesetzt. Potenzielle Therapiealternativen stellen beispielsweise Angiogeneseinhibitoren dar, welche sich derzeit in der klinischen Erprobung befinden.
Schlussfolgerung
Die histomorphologischen Subtypen und Varianten des NEPC unterscheiden sich hinsichtlich Aggressivität, Prognose und Therapie. Die Therapie des NEPC differiert grundlegend von der des Adenokarzinoms der Prostata, unterliegt jedoch insgesamt einer schlechten Evidenz.