Erschienen in:
01.12.2008 | Originalien
Der Taylor Spatial Frame
Korrektur von posttraumatischen Deformitäten an Unterschenkel und Rückfuß
verfasst von:
Dr. D. Seybold, J. Geßmann, L. Özokyay, G. Muhr, M. Graf
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2008
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Therapie von posttraumatischen Achsabweichungen der unteren Extremität erfordert in der Regel eine mehrdimensionale Korrektur. Selten sind Achsabweichungen nur in einer Ebene lokalisiert. Aufgrund der häufig schlechten Weichteilverhältnisse sind bei ausgeprägten Fehlstellungen interne Osteosyntheseverfahren in der rekonstruktiven Chirurgie nur eingeschränkt einsetzbar. Der Taylor Spatial Frame (TSF) ist ein hexapod basierter Ringfixateur mit der Möglichkeit, dreidimensional in einem virtuellen Gelenk auch ausgeprägte Fehlstellungen kontinuierlich selbst bei schlechten Weichteilverhältnissen zu korrigieren.
Patienten und Methode
Von Februar 2003 bis Dezember 2006 wurden 31 TSF-Montagen durchgeführt. 20 Patienten hatten eine posttraumatische Fehlstellung des Unterschenkels und Rückfußes. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 41 (12–73) Jahre. Die zu korrigierenden Fehlstellungen verteilten sich auf 9 Fehlstellungspseudarthrosen, 6 in Fehlstellung konsolidierte Unterschenkel- bzw. Sprunggelenksfrakturen, 3 Fußfehlstellungen nach Rückfußarthrodesen und 2 Ilizarov-Segmenttransporte mit einer zu korrigierenden Segmentfehlstellung. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 25,3 (10–82) Monate.
Ergebnisse
Bei allen Patienten konnte eine vollständige Korrektur der Fehlstellung erreicht werden. Die Korrekturzeit betrug im Durchschnitt 29 (5–82) Tage. Die Fixateurtragezeit betrug 164,2 (80–300) Tage, die Transportgeschwindigkeit 1,1 (0,5–2,0) mm/Tag. Behandlungsbedürftige Komplikationen waren 3 Pininfekte, 2 Regeneratinsuffizienzen und eine Ermüdungsfraktur in einem Pinloch.
Schlussfolgerung
Mit dem TSF steht ein computergestütztes System zur dreidimensionalen Deformitätenkorrektur in 6 Ebenen zur Verfügung, das die bekannten Probleme der Rotations- und Translationsfehlstellung bei gleichzeitiger Längendifferenz berücksichtigt. Die Korrektur wird vereinfacht und die Korrekturzeit bei simultaner Korrekturmöglichkeit von Angulations- und Rotationsfehlstellungen verkürzt.