Erschienen in:
01.12.2008 | Originalien
Two wheels – too dangerous?
Eine Analyse von Unfalldaten und Bundesstatistik
verfasst von:
U. Schmucker, M. Frank, J. Seifert, P. Hinz, A. Ekkernkamp, G. Matthes
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 12/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Motorisierte Zweiradfahrer profitieren weniger von verbesserten Sicherheits- und Versorgungskonzepten als andere Verkehrsteilnehmer. Ziel der Untersuchung war es, neue Erkenntnisse zur Unfallentstehung und den resultierenden Verletzungen zu gewinnen sowie Trends im Unfallgeschehen der letzten 10 Jahre aufzuzeigen.
Methodik
In einer prospektiven Erhebung wurden von Januar 2001 bis Januar 2005 Daten von Unfällen erfasst, bei denen mindestens eine Person aus dem Unfallgeschehen einen Verletzungsgrad von 2–6 nach dem „Maximum Abbreviated Injury Scale“ (MAIS) aufwies. Zusätzlich wurden Daten des Statistischen Bundesamtes analysiert.
Ergebnisse
Es wurden die Daten von 66 Motorradunfällen mit 66 Verletzten erhoben. Der mittlere ISS betrug 17,9, die untere Extremität (44%) und der Kopf (41%) waren am häufigsten verletzt. Ein psychometrischer Fragebogen zeigt eine signifikant höhere Risikobereitschaft bei den Zweiradfahrern im Vergleich mit Fahrern anderer Fahrzeuge an. In der Bundesstatistik findet sich zu Beginn des Jahres 2007 erstmalig eine starke Zunahme getöteter Motorradfahrer. Diese Zahlen sanken aber im Jahresverlauf wieder auf das Niveau des Vorjahres ab.
Schlussfolgerungen
Das Wissen über Unfallentstehung, Verletzungsmuster und Profile von „Risikofahrern“ kann zur Verminderung der Unfallhäufigkeit und Verletzungsschwere von Motorradfahrern beitragen.