Erschienen in:
01.11.2006 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Dermatitis herpetiformis Duhring
Ein klinisches Chamäleon
verfasst von:
PD Dr. C. Pfeiffer
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 11/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zöliakie ist eine genetisch determinierte, von teilweise noch unbekannten Manifestationsfaktoren abhängige Darmerkrankung, bei der die Aufnahme von Getreidebestandteilen eine chronische Immunantwort mit intestinaler Symptomatik auslöst. Die Dermatitis herpetiformis Duhring stellt die Hautmanifestation der Zöliakie dar. Bei charakteristisch starkem Juckreiz reicht ihre mannigfaltige klinische Präsentation von herpetiform gruppierten Papulovesikeln, Exkoriationen und ekzematösen Läsionen bis zu Minimalvarianten mit diskreten Erythemen oder digitalen Splitterhämorrhagien. Diagnostisch bedeutsam ist der Nachweis granulärer IgA-Niederschläge in den Papillenspitzen mittels direkter Immunfluoreszenzuntersuchung periläsionär entnommener Biopsien. Die richtige Durchführung der Diagnostik ist bei der Dermatitis herpetiformis Duhring besonders bedeutsam, weil die klinische Mannigfaltigkeit der Erkrankung sie zu einem Chamäleon der Dermatologie macht. Die Therapie mit Dapson ist symptomatisch erfolgreich, sollte zur Vermeidung von Spätfolgen der gleichzeitig bestehenden Zöliakie aber immer mit Einhalten einer glutenfreien Diät kombiniert werden.