Erschienen in:
01.09.2006 | Leitthema
Die Bedeutung der inguinalen Lymphadenektomie beim Peniskarzinom
verfasst von:
E. Preis, Prof. Dr. G. Jakse
Erschienen in:
Die Urologie
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Sonderheft 4/2006
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Zusammenfassung
Das Auftreten von inguinalen Lymphknotenmetastasen beim Plattenepithelkarzinom des Penis ist abhängig von der lokalen Tumorausdehnung, vom Tumorgrad und der Gefäßinvasion. Obwohl durch Bildgebung und Feinnadelbiopsie der Nachweis der inguinalen Lymphkontenmetastasen möglich ist, bleibt, die diagnostische Maßnahme der Wahl die Resektion der oberflächlichen inguinalen Lymphknoten.
Die Indikation zur modifizierten Lymphadenektomie bei palpatorisch unauffälligen Lymphknoten erfolgt entsprechend des Risikoprofils welches in den Richtlinien der EAU festgelegt wurde. Die Entfernung der durch 99Tc und Farbstoff markierten Sentinel-Lymphknoten als Alternative dazu ist derzeit noch nicht ausreichend untersucht, um als Standardmethode für die Diagnostik zu gelten. Sind die oberflächlichen inguinalen Lymphknoten metastatisch befallen, erfolgt in weiterer Konsequenz die bilaterale radikale Lymphadenektomie. Liegen 2 Lymphknotenmetastasen oder extranodales Tumorwachstum vor oder sind in der Bildgebung vergrößerte Lymphknoten im kleinen Becken nachweisbar, werden auch die pelvinen Lymphknoten entfernt.
Bei entsprechender operativer Technik und postoperativer Nachsorge ist die Komplikationsdichte gering, insbesondere ist das persistierende Lymphödem der Beine eine Seltenheit. Chemotherapie, Radiotherapie oder die Kombination beider Modalitäten sind hinsichtlich ihrer Effektivität nicht überprüft und werden individuell in Abhängigkeit von der lokalen Ausdehnung prä- und postoperativ eingesetzt.