Erschienen in:
01.09.2003 | Originalien
Die postoperative Kontroll-CT nach Acetabulumfraktur
Sinnvolle Qualitätskontrolle oder unnötige Strahlenbelastung?
verfasst von:
Dr. R. Eberl, E. J. Müller, A. Kaminski, G. Muhr
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2003
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Zusammenfassung
Acetabulumfrakturen stellen schwerwiegende Verletzungen des Hüftgelenks dar. Ein exaktes präoperatives Management ist Voraussetzung, um dem Chirurgen eine Rekonstruktion der prätraumatischen Anatomie zu ermöglichen. Zur postoperativen Qualitätskontrolle ist die Computertomographie (CT) am besten geeignet. Ist die vermehrte Strahlenbelastung durch den Routineeinsatz gerechtfertigt?
Über ein 5-Jahres-Intervall wurden zwischen 1995 und 1999 an unserer Klinik 154 Patienten mit Acetabulumfraktur postoperativ über eine CT-Darstellung bezüglich Rekonstruktion, Implantatlage und verbliebenen Fragmenten im Gelenk kontrolluntersucht. Bei 13 der 154 Patienten (8,4%) war nach Kontroll-CT ein Revisionseingriff erforderlich. Der Grund war 4-mal eine intraartikuläre Implantatfehllage, 3-mal verbliebene Fragmente im Gelenk und 6-mal eine ungenügende Rekonstruktion. Die durchschnittliche Strahlenbelastung betrug pro Patient 25 mGy.
Das niedrige Durchschnittsalter der Patienten und die weitreichenden Folgen der etwaigen unerkannten Komplikationen rechtfertigen den Routineeinsatz der CT postoperativ, deren Strahlenbelastung ca. 10 mGy über der konventionellen radiologischen Diagnostik liegt. Damit stellt der regelmäßige postoperative Einsatz dieser Diagnostikmaßnahme ein Kontrollverfahren dar, dass gleichermaßen für Patienten wie Chirurgen die Ergebnisqualität objektiviert.