Die Vakanzregel und die Asymmetrie der analytischen Beziehung

Dabei ist eine Auseinandersetzung mit dem normativen-ethischen Rahmen fruchtbar: Zum einem, um manche Entwicklungen zu kritisieren, die der psychoanalytischen Tätigkeit nicht gerecht werden (siehe gewisse Vorschriften des Patientenrechtegesetzes), zum anderen aber auch zum Schutz einer authentischen psychoanalytischen Praxis. Als § 174c zum sexuellen Missbrauch in der Psychotherapie in das Strafgesetzbuch eingeführt wurde, waren manche Kollegen der Ansicht, Psychoanalyse sei keine Angelegenheit für den Staatsanwalt. Doch ist festzustellen, dass sich diese juristische Neuerung als durchaus hilfreich herausgestellt hat, um den Abstinenzraum psychoanalytischer Behandlungen sichtbar zu schützen, um konkrete Möglichkeiten der Äußerung von Beschwerden zu schaffen und um eine Reflexion über die klinische Praxis von Abstinenz und Abstinenzverletzungen in Gang zu bringen, die bis dato von unserer Zunft allein nicht geleistet worden war.

Eine Haltung der Unterwerfung, die Frau Althoff selbst in der Besprechung der Fallvignette 2 (S. 155) erwähnt.

2,4% der Kohorte 2008-2012 bei 385.000 psychotherapeutisch behandelten PatientInnen (KBV-Studie 2014); 6,4% der 2011 durchgeführten Behandlungen in Richtlinienverfahren (Anfrage bei der KBV 2/2013).