Erschienen in:
01.01.2015 | Leitthema
Die vitreoretinale Grenzfläche und ihre Rolle in der Pathogenese vitreomakulärer Erkrankungen
verfasst von:
J. Sebag, MD, FACS, FRCOphth, FARVO
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Das vitreoretinale Interface bzw. die vitreoretinale Grenzfläche setzt sich aus der inneren Grenzmembran der Netzhaut, der Glaskörperrinde und einer umgebenden extrazellulären Matrix zusammen. Hyalozyen sind mononukleäre Phagozyten, die in der Glaskörperrinde als einschichtiger Zellverband eingebettet sind. Im Bereich der Makula können im Rahmen der inkompletten hinteren Glaskörperabhebung Adhäsionen der Glaskörperrinde in ihrer gesamten Dicke wie beim vitreomakulären Traktionssyndrom entstehen oder nach lamellärer Aufspaltung der Glaskörperrinde persistieren (Vitreoschisis). Im Rahmen einer inkompletten hinteren Glaskörperabhebung mit Vitreoschisis entstehen relativ dünne hypozelluläre Membranen, wenn die Dissektion innerhalb der Glaskörperrinde hinter der Ebene der als Monolayer angeordneten Hyalozyten erfolgt. Vollzieht sich die Spaltbildung anterior der Hyalozyten, resultieren zellreiche, dicke Membranen. Persistierende vitreopapilläre Adhäsionen begünstigen eine nach außen gerichtete tangentiale Traktion und sind daher oft mit Makulaforamina assoziiert. Nach innen gerichtete Traktion resultiert im Krankheitsbild des „macular pucker“, hier sind persistierende vitreopapilläre Adhäsionen sehr selten.