Erschienen in:
01.03.2009 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Diuretika bei Herzinsuffizienz
verfasst von:
Dr. R.R. Wenzel
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Diuretika sind bei der akuten kardialen Dekompensation notwendige, unersetzliche Medikamente zur Behandlung der pulmonalen und peripheren Überwässerung. Auch der Einsatz von Diuretika bei arterieller Hypertonie in Form von niedrigdosierten Thiaziden ist etabliert. Bei akuter Herzinsuffizienz werden Diuretika zur symptomatischen Therapie der Überwässerung empfohlen. Ein Nutzen von Diuretika bezüglich harter Endpunkte bei chronischer Herzinsuffizienz ist bisher nicht nachgewiesen. Doch evidenzbasiert ist, dass eine suffiziente neurohumorale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) und des Sympathikus (SNS) das Risiko von Natrium- und Flüssigkeitsrestriktion, die Dekompensation und die Mortalität drastisch reduzieren kann. Einsatz finden Schleifen- und Thiaziddiuretika sowie kaliumsparende Diuretika. Nebenwirkungen sind u. a. Elektrolytentgleisungen, Azidose/Alkalose, Insulinresistenz und Ototoxizität. Der Einsatz von Diuretika beim Nierenversagen hat keinen oder sogar einen nachteiligen Einfluss auf die Erholung der Nierenfunktion, nicht kaliumsparende Diuretika führen vermutlich sogar zu einer Erhöhung der Mortalität durch maligne Arrhythmien. Eine sequenzielle Tubulusblockade und/oder eine passagere Ultrafiltration bzw. Nierenersatztherapie können bei renokardialen Syndromen und Resistenz auf die konventionelle Therapie möglicherweise von Nutzen sein, Evidenz aus kontrollierten Studien fehlt bis heute.